Der Münchner Küchen-Zampano, auf dem österreichischen Parkett ebenso zu Hause wie auf seinem bayerischen, muss drei Jahre und zwei Monate Gefängnis wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 2,3 Millionen Euro absitzen. Die schlechteste Nachricht vorweg: Mit einer vorzeitigen Entlassung darf der Schickeria-Promi im Gegensatz zum einst ebenfalls in Landsberg inhaftierten FC Bayern-Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß nicht rechnen: auf vorzeitige Entlassung nach dem Zweidrittel-Erlass oder gar nach Verbüßung der Haftstrafe. Anders als der berühmte Fußball-Manager ist Schuhbeck Wiederholungstäter und hat den von ihm angerichteten Schaden nicht wieder gutgemacht.

Am Mittwoch meldete sich Schuhbeck mittags an der Pforte des Gefängnisses. Zwei Tage vor Ablauf seiner Ladung zum Haftantritt: “Ich möchte das so schnell wie möglich hinter mich bringen”, sagte er. Die Tore schlossen sich, es begann das, was im Justiz-Jargon “Zugangsphase” genannt wird. Sie dauert zwei bis sechs Wochen, ist vollgepackt mit Gesprächen: Anstaltsleitung, Psychologen, Ärzten. Erst im Anschluss wird der Vollzugsplan für den Häftling erstellt.

"Zugangsphase": Die ersten Wochen sind die schlimmsten

Seinen legendären Kochkittel, wie er ihn auf gemeinsamen Fotos mit Arnold Schwarzenegger oder Niki Lauda trug, tauschte Schuhbeck mit der Landsberger Anstaltskleidung: grüne Hose, blaue Jacke. Er sitzt die erste Zeit in einer Zwei-Mann-Zelle ein. Kein Gefangener soll am Anfang alleine sein – erhöhte Suizidgefahr. Im Gefängnis selbst verbüßen 569 Insassen ihre Strafe, richtig schwere Gewaltverbrecher sind nicht dabei. Es handelt sich um Wirtschaftsstraftäter und Neulinge. Also Häftlinge, die erstmals in ihrem Leben hinter Gitter mussten.

Die “Zugangsphase” beschreiben frühere Häftlinge als Hölle: “Es geht darum, die Insassen zu brechen”, schilderte auch Uli Hoeneß seine ersten Eindrücke drastisch. Doch für Alfons Schuhbeck, den hoch dekorierten TV-Koch, könnte es danach bergauf gehen. Wie es der Zufall will, hatte die Justizanstalt Landsberg gerade eine vakante Stelle für einen Koch in der Gefängnisküche ausgeschrieben. Vielleicht ein Neuanfang für den gefallenen Küchen-Künstler aus der Münchner Society.