
Alkohol und Überschätzung: 1200 schwerverletzte E-Scooterfahrer
E-Scooter sind von den Wiener Straßen kaum mehr wegzudenken, ihre Nutzung steigt kontinuierlich – und die Unfallzahlen ebenso. Mit dem Beschluss, E-Scooter den Fahrrädern gleichzustellen, hat sich diese Entwicklung weiter verstärkt. Eine der Hauptunfallursachen ist Selbstüberschätzung.
Im Herbst 2018 erscheint der erste Leih-Scooter in Wien. Seither ist der Boom ungebrochen. Anhänger des neuen Trends feiern das moderne Fortbewegungsmittel als klimafreundliche Alternative zum Auto und als Lösung für Verkehrsprobleme in Großstädten. Doch für viele sind die Scooter ein Ärgernis: Sie werden oft sorglos in der Gegend stehengelassen und behindern den Verkehr. Doch das ist nicht das einzige Problem.
Selbstüberschätzung führt zu Knochenbrüchen
Im Jahr 2019 verletzten sich laut Hochrechnung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit der KFV in Österreich rund 1200 E-Scooter-Fahrer schwer und mussten im Spital behandelt werden. Heuer waren es allein in Wien bisher 54 Personen. Die Mehrheit der Unfälle ist auf Selbstverschulden zurückzuführen.
Meistens schätzen die Fahrer die Geschwindigkeit falsch ein, andere sind unachtsam oder abgelenkt. Weitere Unfallursachen sind Fehlverhalten, wie das Fahren auf dem Gehsteig oder Alkoholkonsum. Lediglich 20 Prozent der Unfälle sind fremdverschuldet. Die am häufigsten verunglückten Personen sind männlich und unter 40 Jahre alt. Knochenbrüche, Sehnen- bzw. Muskelverletzungen und Abschürfungen oder Prellungen gehören zu den häufigsten Verletzungen.
Die Rechtslage
Seit dem 1. Juni 2019 darf man mit E-Scootern auf Fahrradwegen und Straßen fahren. Es gilt ein Alkohollimit von 0,8 Promille, sowie eine Helmpflicht ab 12 Jahren und eine Nutzungsbegrenzung auf eine Person. Die Fahrt auf Gehsteigen ist mit wenigen Ausnahmen verboten.
Kommentare
Ich finde es seltsam, dass man mit solchem Spielzeug auf der Fahrbahn fahren darf. Ja, es ist sehr gefährlich. Aber das ist das Problem jener, die das tun und daher ihre Sache. Es gibt sicher auch mehr als 1200 Skiunfälle pro Jahr.
Vielleicht übertreibt man es damit heute auch ein bisschen. Ich bin mit dem Fahrrad und Moped auch mehrmals gestürzt und hatte Abschürfungen, das aber nirgends gemeldet und auch wegen einer Abschürfung nicht in ein Spital gegangen.
Ich bin auch selbst einmal von einem Auto angefahren worden. Da hat mir die Hüfte ein paar Tage lang weh getan – auf die Idee, deswegen die Rettung zu rufen wäre ich nicht gekommen -, aber heute gäbe es über sowas einen Zeitungsbericht.
Vielleicht waren die Leute früher nicht so wehleidig. Dass man mit einspurigen Fahrzeugen gelegentlich stürzt, ist ganz normal.
Aha, aber Raucherlokale wurden von der Öko- und Gesundheitsdiktatur verboten, weil Raucher dem Gesundheitssystem angeblich soviel kosten. Jaja.
Ich kenne jemanden, der einen E-Scooter fährt, der rund 70km/h schnell ist.
Wenn diese Dinger über keinen elektrischen Blinker verfügen, sind sie quasi Kamikaze-Geschosse, denn Handzeichen sind aufgrund der extrem direkten Lenkung ohne Sturzgefahr so gut wie nicht durchzuführen.
99 Prozent der Fahrer sind Männer/Halbstarke, Gehsteige werden mit Selbstverständnis befahren. Auf „gewöhnliche“ E-Scooter (erlaubte und tatsächliche Höchstgeschw. 25 km/h) kann „alternative“ Software aufgespielt werden, dann geht’s viel schneller.
Perfekt also als Übergangslösung, bis das Geld für den BMW reicht.
Tja …
Diese sch… Dinger hätten niemals zugelassen werden dürfen.