“Ich weiß, dass die Kinder offene Schulen brauchen. Das haben uns die Erfahrungen aus den früheren Lockdowns gezeigt”, so der Minister. Es sei wichtig, den Unterricht in der Klasse dort aufrechtzuerhalten, “wo es die epidemiologische Lage zulässt”. Virologen sehen das anders. Der Lockdown sei nur wirksam, wenn die Schulen geschlossen sind, heißt es aus Experten-Kreisen. Hinzu kommen Rekordinzidenzen bei Jugendlichen. Direktoren klagen über “Chaos”: Manche Schüler kommen, andere nicht.

"Erhebliche psychologische Nachwirkungen" im Fall einer Schließung

Als Argument fürs Offenhalten führt Faßmann rückläufige Fälle in den Schulen an. So wurden von Montag bis Mittwoch 2473 Infektionen bei den “Alles spült”-Tests entdeckt. Im Vergleichszeitraum der Vorwoche waren es 3875, berichtet „Heute“.

Aus Faßmanns Sicht sprechen vor allem “erhebliche psycho- und physiologische Nachwirkungen” und ein Auseinanderklaffen der Bildungsschere gegen generelles Distance-Learning. Dass er bei einem Schul-Lockdown mit Rücktritt gedroht habe, verneint Faßmann: “Davon habe ich nur aus den Medien gehört.”

Sollen die Schulen offen bleiben?

Eltern und Lehrer wollen für 14 Tage ins Distance Learning

Die Situation an den Schulen sorgt allerdings für Ärger. So wollen Direktoren und Lehrervertreter die Möglichkeit bekommen, selbst zu entscheiden, ob sie ins Distance Learning gehen wollen oder nicht. Bundeskanzler Alexander Schallenberg, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und Bildungsminister Heinz Faßmann wurde bereits Anfang der Woche in einem offenen Brief nun zum Handeln aufgefordert.