Anfang September schrieb Ai Weiwei, dass die Credit Suisse das Konto seiner Stiftung aufgelöst habe. Dies begründete die Bank mit einer neuen Geschäftsregel, die keine vom Gericht verurteilten Kunden mehr akzeptiere. Weiwei sei aber werde angeklagt noch verurteilt worden. Er vermutet, dass es an seiner wirtschaftlichen Art beziehungsweise Politik liegen könnte.

Credit Suisse defensiv

Anfangs reagierte die Credit Suisse defensiv: „Die Credit Suisse äußert sich nicht zu möglichen oder bestehenden Kundenbeziehungen.“

In einem Interview äußerte sich der Dissident über die Aussage der Bank: „Die Credit Suisse sagte mir gegenüber klar, dass es sich um einen politischen Beschluss gehandelt habe. Sie haben mich fälschlicherweise bestraft, obwohl ich nie strafrechtlich verurteilt wurde.“

Neue Taktik:

Das Interview, dass die Bank ein weiteres Statement mit einer neuen Taktik abgegeben hat ging viral. „Der Entscheid der Bank erfolgte im Frühjahr 2021, da Herr Weiwei trotz wiederholter Aufforderungen der Bank gesetzlich erforderliche Informationen nicht lieferte. Die Beendigung der Kundenbeziehung war geschäftsmäßig begründet.“

Die Bank hat so einen radikalen Kurswechsel vollzogen. Obwohl Credit Suisse von ihren Kunden keine Daten bekannt geben, gaben sie zu, dass Weiwei ein Konto bei ihnen hatte. Der Dissident behauptet, dass die Bank ihn wegen lukrativer Geschäfte in China loswerden wollte. Die Bank meint aber, dass Weiwei bei der Papierarbeit fehlerhaft und schlampig war.

Weiwei gekündigt

Die Credit Suisse Bank lässt sich nicht mehr umstimmen und schickt Weiwei die Kündigung. „Die Bank und der Kunde können die Bankbeziehung jederzeit per sofort oder auf einen späteren Termin kündigen.“ Der Dissident akzeptiert zwar die Kündigung und sagt „mein Rausschmiss war ein politischer Entscheid, von Anfang an.“.

Nichtsdestotrotz hält die Bank an der Begründung fest und löscht Weiweis Konto, weil er „trotz wiederholter Aufforderungen der Bank gesetzlich erforderliche Informationen nicht lieferte“ Die Credit Suisse tat dies jedoch nicht allein, weil der chinesische Dissident für administratives Aufsehen gesorgt hätte, sondern weil er eine politische und somit kontroverse Figur ist.