Die EU-Kommission hat – unter dem Einfluss Frankreichs – der Atomkraft den grünen Anstrich verpasst. Die nukleare Energiegewinnung ist damit als nachhaltig und klimaschonend eingestuft. Mit Blick auf die Weltkarte bedeutet das vor allem eins: Die USA sind in dieser Hinsicht Vorreiter bei grüner Energie.

Nahezu 450 Reaktoren auf der ganzen Welt versorgen sämtliche Länder mit Kernenergie, die gemeinsam etwa zehn Prozent des weltweiten Stroms bzw. etwa vier Prozent globalen Energiemixes erzeugen. Doch während einige Staaten auf die Kernenergie als saubere Energiequelle setzen, hat sich die Stromerzeugung aus Kernenergie seit ihrem Höhepunkt in den 1990er Jahren insgesamt verlangsamt.

In der Infografik wird die Stromerzeugung aus Kernenergie anhand von Daten des Power Reactor Information System (PRIS) nach Ländern im Jahr 2020 aufgeschlüsselt. Auf nur 15 Länder entfallen mehr als 91 Prozent der weltweiten Atomstromerzeugung. Auf Platz 1 liegen die USA, gefolgt von China, Frankreich, Russland, Südkorea, Kanada und der Ukraine. Deutschland befindet sich noch auf Platz 8 – noch. Das Land plant den kompletten Ausstieg noch in diesem Jahr. Hinter Deutschland folgen Spanien, Schweden und Großbritannien. Belgien und Tschechien sind ebenfalls europäische Länder unter den Top 15.

In den USA werden mehr als 50 Prozent der sauberen Elektrizität des Landes durch Kernkraft erzeugt. Darüber hinaus erhielten 88 der 96 im Jahr 2020 in Betrieb befindlichen Reaktoren des Landes die Genehmigung für eine 20-jährige Laufzeitverlängerung. China, der zweitgrößte Atomstromproduzent der Welt, investiert weiter in die Kernenergie, um seine Klimaziele zu erreichen. Der Plan, der den Bau von 150 neuen Reaktoren bis 2035 vorsieht, könnte bis zu 440 Milliarden Dollar kosten.

In Europa sind die Meinungen zur Kernenergie nach wie gemischt. Deutschland steht auf der Liste an achter Stelle, plant aber, seinen letzten in Betrieb befindlichen Reaktor im Jahr 2022 im Rahmen des Atomausstiegs abzuschalten. Frankreich hingegen plant den Ausbau seiner Kernkraftkapazitäten.