Amanal Petros ist Eritrea, einem Land im Nordosten von Afrika geboren. Mit 16 Jahren flüchtete er nach Deutschland – alleine im Winter und ohne Jacke! Bis heute plagen den Läufer jedoch Albträume, wie er dem “Spiegel” erzählt. “In meinen Träumen begegnen mir meine Mama und meine beiden Schwestern, ” berichtet Petros. Bereits jetzt zählt Petros zu den Top-Läufern in Deutschland.

In Kennia wäre Petros seiner Mutter und seinen beiden Schwestern ganz nah. Sie befinden sich in Äthiopien. Allerdings tobt in der Region ein Bürgerkrieg, weshalb sie von der Außenwelt abgeschnitten ist. Für Petros gibt es keine Chance, seine Familie zu sehen. Seit mehr als einem Jahr hat er nichts mehr von seiner Mutter gehört. Kein Lebenszeichen – nichts! Doch beim Laufen nimmt er seine Familie immer mit: “Wenn ich laufe, denke ich an meine Mama, das treibt mich an.

Petros peilt neuen Rekord an

2012, als er nach Deutschland kam wurde er von seinen Betreuern aus einer Unterkunft für Flüchtlinge in Bielefeld beim Fußball angemeldet. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen kam er zum Laufsport. Bereits in der Kindheit musste er sechs Kilometer zur Schule und anschließend wieder von der Schule nach Hause gehen. Für Leistungssport fehlte allerdings das Geld. Als sich die Lage für seine Familie jedoch stabilisierte, verließ er Äthiopien.

Am Sonntag möchte er beim Valencia-Marathon einen neuen deutschen Rekord aufstellen. Vor zwölf Monaten stellte er dabei die aktuelle Bestmarke von 2:07:18 Stunden auf. Laut Petros läuft die Vorbereitung sehr gut. Kein Wunder, hat er sich doch im legendären Läuferquartier von Iten in Kenia vorbereitet. Übrigens ist er seit 2015 deutscher Staatsbürger.