So etwas hat man in Kärnten noch nie erlebt: Eine kleine Hightech-Wunderkammer, die einen mit nimmt auf weite Reisen, wie man sie noch nicht kennt.

“Zeiträume” ist eine von André Heller kuratierte Ausstellung in der Burg Taggenbrunn bei St. Veit an der Glan. Die Schau arbeitet mit interaktiven Objekten, verschiedensten Technologien, Spiegeln und Lichtern. Am Beginn prangt die „Weltzustandsmaschine“. Mittels Touchscreen wirft sie auf einen großen, erleuchteten Globus, was man gerade wissen möchte: ob Kriege, Geiselnahmen, weltweite Wildfeuer.

André Heller hat sich dieses Mal etwas einfallen lassen, was man sich vorher nicht vorstellen konnteAPA/GEORG HOCHMUTH

Schönheit des Unendlichen: ein Kaleidoskop

Die „Weltzustandsmaschine“ verändert sich ständig und zeigt je nach Abfrage in Echtzeit an, wie es um die Welt bestellt ist. Brände in anderen Ländern, ob heute oder vor 50 Jahren, werden auf einmal auf der ganzen Welt sichtbar, ebenso der Klimawandel. Der Mangel an Raum, der André Heller zur Verfügung stand, machte ihn erst kreativ. Er nützte ihn für Zeiträume statt eines Museums.

Schon in der Vergangenheit sorgten auf Burg Taggenbrunn die beiden Besitzer Andrea und Alfred Riedl für Überraschungen. Doch diesmal sind inmitten ihrer dicken Mauern Welten entstanden, wie man sie bisher nur erträumen, aber noch nicht erleben konnte. So ermöglicht einem die Ausstellung auch das Betreten eines Kaleidoskops, mit scheinbar unendlich vielen Spiegelungen, Formen und Farben, die eine höhere, transzendente Form von Schönheit erahnen lassen.

Lichtspiele und Formen erleben Besucher des Riesenkaleidoskops. Man befindet sich im Mittelpunkt von wechselnden Figurationen und Farben, die sich ununterbrochen zu neuen erstaunlichen Bildern zusammenfügen.APA/TAGGENBRUNNER FESTSPIELE/SUZY STÖCKL

Ein Erlebnis der anderen Art ist auch eine Filmreise vom Weltall bis zum Mittelpunkt der Erde. Sie ist so reich an visuellen Eindrücken und Sounds, dass die Sinne zuerst die vielen Informationen gar nicht verarbeiten können. Es ist ein Flug durch den Weltraum, zur Erde, unter Wasser, bis zum rot glühenden Erdkern. Diese Ausstellung lädt zum Verweilen ein und zum Staunen.

Burgherr Alfred Riedl hat in den Weinberg und die Renovierung der Burg sehr viel Geld investiert. Nun wollte er etwas Besonderes daraus machen – und das ist ihm gelungen. Besuchen kann man André Hellers Zeiträume auf Burg Taggenbrunn bis Ende Oktober und zwar immer von 10.00 bis 18.00 Uhr.

https://www.taggenbrunn.at/