
Andreas Tögel: Dauerbrenner Vermögenssteuern - Vizekanzler Kogler im Klassenkampfmodus
Die linken Kämpfer für die „soziale Gerechtigkeit“, sind, nachdem ihnen dämmert, dass sie über kein taugliches Konzept zur Bekämpfung der Armut verfügen, dazu übergegangen, stattdessen die Reichen zu bekämpfen. Kogler: „Ich bin für eine Millionärssteuer für Millionenerben!” Wie gewöhnlich, werden die mittel- und langfristigen Folgen derartiger Aktionen ausgeblendet, meint eXXpress-Kolumnist Andreas Tögel.
„Kogler hat die Nase gestrichen voll“ titelt Heute.at und zitiert den Vizekanzler: „Wer sein Leben lang hackelt, der zahlt für eben dieses Arbeitsleben hunderttausende Euro Steuern und Abgaben. (…) Jene, die viele Millionen erben, fette Villen, astronomische Aktienpakete oder sonstige riesige Vermögen, zahlen genau Nichts! Null, Niente, Nada!”
Der Grünenchef demonstriert damit nicht nur stupende Fremdsprachenkenntnisse, sondern offenbart noch etwas anderes: Er kann anscheinend einen Bestand nicht von einer Flussgröße, Einkommen nicht von Vermögen unterscheiden. Das ist befremdlich, weil der Mann von 1982 bis 1994 (!) Volkswirtschaftslehre studiert hat, es also besser wissen müsste.
Mit der Umdeutung einer Vermögensübertragung zum Einkommen, steht Kogler indes nicht alleine da. Anlässlich einer Veranstaltung der „Agenda Austria“ im Jahr 2013 (der Autor dieses Beitrags war „live“ dabei), kritisierte auch sein Parteifreund Alexander Van der Bellen, ebenfalls Volkswirt, nachdem er „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ des sozialistischen Ökonomen Thomas Piketti gelobt hatte (obgleich er es, wie er einräumte, zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gelesen hatte!), die Steuerfreiheit von Erbschaften, weil doch auch Arbeitseinkommen besteuert werden.
"In the long run, we are all dead"
Die linken Kämpfer für die „soziale Gerechtigkeit“, sind, nachdem ihnen dämmert, dass sie über kein taugliches Konzept zur Bekämpfung der Armut verfügen, dazu übergegangen, stattdessen die Reichen zu bekämpfen. Kogler: „Ich bin für eine Millionärssteuer für Millionenerben!” Wie gewöhnlich, werden die mittel- und langfristigen Folgen derartiger Aktionen ausgeblendet. „In the long run, we are all dead“ – dieser zynische Gedanke John Maynard Keynes´, bildet die Basis ihrer Aktivitäten.
Klar, mit der Verteilung der den „Reichen“ entrissenen Werte an ihre Klientel, können sie sich als zeitgenössische Robin Hoods feiern lassen und vielleicht sogar Wahlen gewinnen – zumindest im Land der Hämmer. In der wesentlich reicheren Schweiz, sieht es anders aus: Die Neidgenossenschaft hat sich dort weit weniger prächtig entwickelt, als hierzulande.
Zerstörung von Vermögen mit Verzehr von Saatgut zu vergleichen
Die Zerstörung von Vermögen ist mit dem Verzehr von Saatgut zu vergleichen, das nicht mehr produktiv eingesetzt werden kann. Genau so verhält es sich mit den in Betrieben steckenden Vermögen, die durch Erbschaftssteuern dezimiert werden. Weniger Kapital = weniger Produktion = weniger Einkommen = Wohlstandsverlust. VWL, erstes Semester.
Immer wieder wird der „Lenkungseffekt“ bemüht, der mit Steuern ausgeübt werden soll: Mit Steuern steuern. So könnten bestimmte Verhaltensmuster gesteuert, der Konsum bestimmter Güter – man denke beispielsweise an Tabakwaren – gebremst werden. Einverstanden! Welcher Lenkungseffekt ist aber zu erwarten, wenn das Steuersystem wirtschaftlich erfolgreiches Handeln pönalisiert? Sollten progressive Einkommensteuern die Menschen tatsächlich dazu motivieren, ihre Anstrengungen zu steigern und mehr zum Gemeinwohl beizutragen? Sind Steuern, die die Vermögenssubstanz schmälern, wirklich dazu angetan, den Wunsch zu beflügeln, Produktivvermögen aufzubauen und zu mehren?
Selbstverständlich sind die beiden letzten Fragen zu verneinen. Sowohl progressive Einkommensteuern, als auch Substanzsteuern haben Lenkungseffekte, die sich schädlich auf die Volkswirtschaft auswirken. Man kann Geld für den Konsum verbraten oder investieren – nicht aber beides zugleich.
Kogler, der sein Berufsleben lang keine Steuern bezahlt, sondern vielmehr von Steuern gelebt hat, meint über die Verteilung der Beute des von ihm angeregten Raubzugs: „Ich will, dass dieser Beitrag jenen zugutekommt, die viel leisten, aber wenig verdienen.“ Wen auch immer er mit diesem kryptischen Sager gemeint hat (etwa sich selbst?) – die Übung läuft auf eine Steigerung des Konsums zulasten des Produktivkapitals hinaus
Auch mit der Logik steht Vizekanzler auf Kriegsfuß
Woher der Hass der Neidgenossen auf die Millionäre kommt, ist klar: Sie gehen nämlich davon aus, dass marktwirtschaftliche Prozesse ein Nullsummenspiel bedeuten. Der Gewinn von A wäre demnach der Verlust von B – ein uralter Hut. Wie unsinnig diese Vorstellung ist, beweist die jüngere Geschichte Chinas, wo durch die Lockerung des sozialistischen Würgegriffs durch Deng Xiaoping, Hunderte Millionen Menschen zu Wohlstand gelangten – ohne dabei andere ins Elend zu treiben.
Nicht nur mit Unternehmern, sondern auch mit der Logik steht der Vizekanzler auf Kriegsfuß. Warum ist der Besitz einer Million strafwürdig, während der von 950.000,- unproblematisch ist und daher unangetastet bleibt?
GPA-Chefin Barbara Teiber, die – wie Werner Kogler – keinen Tag ihres Lebens für Arbeit unter Marktbedingungen verschwendet hat, ist von der Idee des Vizekanzlers entzückt und fordert ebenfalls eine Millionärssteuer. Daran, dass der Kapitalwert der Pensionsanwartschaften von Bonzen ihres Kalibers, locker die Millionengrenze überschreitet, hat sie offenbar nicht gedacht. An dieser Front wäre für den Fiskus tatsächlich eine ganze Menge zu holen. Warum der Ball bei diesem Thema so auffallend flach gehalten wird?
Was ist eine Million in Zeiten galoppierender Inflation? Wer in der Vergangenheit eisern gespart und sich vor etwa 20 Jahren ein bescheidenes Eigenheim in mittelprächtiger Lage gebaut hat, genießt heute die besten Aussichten darauf, einen Teil seines Lebenswerks als Millionärssteuer an den Fiskus abführen zu müssen. Einfach, weil eine inflationistische Geldpolitik, die Immobilienpreise in die Höhe getrieben hat. Die die „Gerechtigkeit“, die Kogler, Teiber & (Neid)Genossen anstreben sieht also so aus: Müßiggang und Konsum belohnen, Sparer, Unternehmer und Leistungsträger bestrafen.
„Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ So tönte es im Vormärz. Stehen wir 190 Jahre später vor einem von Roten und Grünen initiierten Klassenkampf?
Kommentare
Die “Eltern” der Armut heißen : Dummheit und Faulheit.
Herr Tögel, wie immer die Wahrheit zu Papier gebracht. Eine Vermögensteuer trifft ja nicht nur die sog. Reichen, es träfe auch alle, die Eigenheime, Eigentumswohnungen, Schmuck, Autos, Möbel, etc. die einfach etwas Besitzen, den Mittelstand, denn bei einer kolportierten Grenze von 1 Mio. sind ein Großteil der Bevölkerung betroffen. Vor wenigen Wochen sprach Dr. Androsch, SPÖ Finanzminister in der Kreiskyära ,in einem Interview auf die Frage zur Vermögensteuer: ” Sie hat früher nichts gebracht und bringt heute nichts”. Aus. Der jetzige Gesundheitsministerium, Herr Rauch meint, er wolle eine Vermögensteuer zur Finanzierung von Vorhaben in der Gesundheit. Reiner Populismus zur Bedienung der Neidgenossenschaft. Die Abschaffung dieser Steuer durch FM Lacina SPÖ in den 90iger Jahren, weil der Aufwand größer als die Einnahmen waren, haben SPÖ und Grüne, Rendi-Wagner fordert ebenfalls eine VermgSt, nicht vergessen, der Populismus war und ist schon immer ein Teil ihrer Politik gewesen. Man muß ja die Leute motivieren sie zu wählen. Sachpolitik gibt es in Österreich nicht, da der Sachverstand der Bevölkerung gering gehalten wird.
Das ein Aktien-Portfolio Gewinne abwirft ist zwar das Ziel des Ganzen und wenn das gelingt, dann wird ja bereits jetzt eine KEST von 27,5% bei Veräusserung auf den Gewinn abgefordert. Man vergisst allerdings, dass ein Aktionär auch ein Risiko eingeht und sein Kapital auch vermindern oder gar verlieren kann. Das blendet man allerdings aus, weil es nicht in das negative Konzept gegenüber Anlegern passt. Auf Dividende werden im Übrigen ebenfalls 27,5% KEST fällig im Vergleich zu Geldeinlagen auf Konten oder Sparbüchern, die mit 25% Kest besteuert werden. Mit dem Erlegen der KEST ist das dann aber alles endbesteuert und somit sind weitere Besteuerungen nach derzeitiger gesetzlicher Lage (glücklicherweise) nicht möglich. Ausserdem gibt es immer noch das Bankgeheimnis, auch wenn manche glauben dass es das gar nicht mehr gibt und die eh’ alles wissen, aber so ist das nicht. Es gibt das Kontenregister, aber daraus alleine geht keinerlei Information über die Einlagen hervor und das ist gut so. Wie man also sieht müssten bei Einführung einer Neidsteuer..oh pardon einer Vermögenssteuer, viele heikle Eingriffe in gut funktionierende steuerliche Systeme gemacht werden um einige zweifelhafte Mehreinenahmen für den Fiskus zu generieren und dabei aber Motivation und Einsatzbereitschaft von erfolgreichen Menschen auszubremsen. Österreich hat keine Einnahmenprobleme doch sehr wohl ein Ausgabenproblem..
Die Grüninnen sind doch ein Millionärspartei, warum fangen sie nicht bei sich selbst an und spenden 80% ihres von Steuergelder angehäuftes Vermögen? Geht mit gutem Beispiel voran!
Koglers Aussage vom “nichts, null, niente, nada” ist sogar sachlich falsch. Jeder, der eine “fette” Villa erbt, zahlt Grunderwerbssteuer und laufende Grundsteuer, und auch auf alle Gewinne und Dividenden aus dem “astronomischen” Aktienpaket fallen 27.5% Kapitalertragssteuer an.
Wenn das Aktienpaket überhaupt Gewinne abwirft.
Abgesehen davon ist der Satz, den Kogler spricht, eine glatte Lüge. Nachdem Kogler Volkswirtschaft studiert hat und sich daher nicht auf Unwissenheit ausreden kann: Kogler ist ein Lügner.
” Jene, die viele Millionen erben, fette Villen, astronomische Aktienpakete oder sonstige riesige Vermögen, zahlen genau Nichts! Null, Niente, Nada!”
Es gibt zumindest die Grundsteuer und die Grunderwerbsteuer, die auch eine Erbschaftssteuer ist. Beide Steuern sind nicht Nichts! Null, Niente, Nada!”
Was immer “Nada” bedeutet.
Die Reichensteuer und Erbschaftssteuer ist der verzweifelte Versuch keine Wirtschaftskompetenzen mit Enteignungsphantasien zu kompensieren.
Es ist eigentlich das, was man der FPÖ von Seiten der Grünen und deren Verbündeten im ORF immer vorwirft, purer Populismus.
Die Grünen haben keine Idee wie Wirtschaft funktionieren kann, warum sollten sie auch welche entwickeln wenn doch der Kommunismus ihr Ziel ist.
Jetzt hat nicht nur die ÖVP einen großen Fehler gemacht mit Grün zu Koalition.
Auch die Grünen verlieren bei ihren linkesten Wählerschichten an die Kommunisten.
Es wird daher bis zu den Wahlen der Ton bei den Grünen immer linker werden.
Das zeigt sich schon jetzt bei den Abmachungen zu Richterbestellungen. Die Grünen scheren angeblich aus und wollen noch schnell Vertrauenspersonen unterbringen, für die Zeit nach ihrer Abwahl, wenn ich Herrn Unterberger in seinem Tagebuch-Blog richtig verstanden habe.
Zwölf Jahre Volkswirtschaft studieren ist wie acht Jahre die erste Klasse besuchen. Ja, das können die Grünen. Ich denen nicht mehr. Mein Haus kostete mich nur einen Teil dessen, was es heute wert ist. Irgendwann sind die Preise – ohne mein Zutun – explodiert, und plötzlich war ich Immobilien-Millionär. Da ein Wohnungswechsel nicht in Frage kommt, habe ich meine Haus vor zwei Jahren an meine Kinder (incl. Nutzungsrecht) überschrieben. Ich traue den grünen und roten Wegelagerern keine Sekunde mehr. Wegnehmen ist das einzige, was sie können.
Ausserdem ist der Staat derjenige mit dem grössten Vermögen! Stelle man sich die Konsequenzen einer Vermögenssteuer für den Staat vor! 😂
Interessantes Gedankenspiel das Sie da anstoßen, denn gleichzeitig ist der Staat derzeit auch die Entität mit dem größten Unvermögen. Er ist also paradox 😊
Die extrem hohen Pensionen und Pensionsanwartschaften von Alt-Politikern, Nationalbankern, Spitzenbeamten, Arbeiterkammerdirektoren usw. sollten wirklich mit einem Spitzensteuersatz von 75% besteuert werden – gegenüber “nur” 55% bei im Berufsleben stehenden Höchstleistern. Leistung soll sich lohnen, aber nicht ungedeckte Luxuspensionen!
Das Einzig was die linke Garde will, ist einen Fuß ins Vermögen zu bekommen um dann bei Bedarf daran zu drehen.
Zuerst ab einer Million, wenn man Geld braucht werden daraus 750.000€ um wenn es knapp wird auf 500.000 € zu gehen.
Nur so zum Nachdenken, ein schönes Haus in guter Lage ist schon heute mehr als 500.000€ wert.
Kogler sollte vielleicht bei den Kommunisten anheuern, denn die sind im Gegenteil zu den Grünen das nächste Mal sicher im NR vertreten.
Dass Österreich zu den Ländern mit der höchsten Steuerlast weltweit gehört ist dem Herrn offenbar nicht bekannt. Aber lassen wir das. Bezüglich Erbschaftssteuern wurde ja vor rund 15 Jahren bereits vom VfGh die Verfassunswidrigkeit festgestellt und abgesehen davon wurde damals erläutert, das die Handhabung, sprich, Administration der zu verhängenden Erbschaftsteuern gegenüber den Einnahmen für den Staat ein Nullsummenspiel ist. Was auch auffällt ist diese ominöse Million als sogenannte “Reichengrenze”. Diese Summe wurde schon vor vielen Jahren als eine Art Übergang vom “Durchschnittsbürger” zum Kapitalisten genannt, ohne auf die mittlerweile gesunkene Wertigkeit dieses Betrages einzugehen gilt in der Dialektik der grünwoken Geisteshaltung jeder der im Besitz so einer Summe ist als “Reich”. Wenn man nun ab derartigen Beträgen Vermögenssteurn ansetzen wollte trifft man aber nicht die wirklich Reichen, sondern den gesunden Mittelstand, der unseren Wohlstand repräsentiert. Jemand, der über so eine Summe verfügt hat sicher mehr als man für die Grundbedürfnisse zum Leben benötigt, aber hat einen finanziellen Polster, der beruhigend wirkt. Man muss sich überlegen, was man für ein Land haben will, ein Land wo Menschen zwar “existieren” können, aber darüber hinaus zum Almosenempfänger werden oder ein Land wo jeder sein Schicksal selber in die Hand nehmen kann und darüber bestimmt wie er lebt. Richtige Reiche werden immer Wege finden nichts zahlen zu müssen, im schlimmsten Fall gehen sie einfach weg und investieren bzw. konsumieren wo anders. Eine Entwicklung, die in Richtung einer DDR geht…
Ach ja, jeder will wohl, dass es seinen Kindern besser geht und hinerlässt ihnen dann sein Lebenswerk. Grün möchte das nicht, aber selbst leben sie in mehr als einer bloßen Existenz…
Von 1982 bis 1994 Volkswirtschaft studiert. Was sagt uns das über die Intelligenz des Herrn Kogler?
Das sagt aus, dass er faul und/oder dumm ist
Ich finde es auch unfair, dass Arbeit so hoch besteuert wird. Als logische Konsequenz drängt sich mir aber auf, dass auch Arbeit weit weniger besteuert gehört. Die Schweiz mit weit niedrigeren Steuern auf Arbeit hat auch Schulen, Universitäten (teils deutlich bessere als Österreich), asphaltierte Strassen mit Beleuchtung etc.
Ach was, der Kogler kennt den Unterschied genau, zwischen Einkommen und Vermögen. Deshalb sind seine Forderungen der reinste Populismus. Aber keiner sagt`s, da Populisten nur rechts sein dürfen!
Sie haben völlig Recht! 100 % Populismus.
Die meisten erfolgreichen Menschen, die es in diesem Land zu einem mittleren Vermögen gebracht haben, habem auch Millionen an Steuern abgeliefert und finanzieren solche Politiker, die selber 20.000 Euro im Monat verdienen (wofür??) Und dann noch Pensionen, von denen jeder Normalbürger nur träumen kann. Und diese Pharisäer gerieren sich als Retter der kleinen Leute, dabei profitieren sie selber vom Steueraufkommen am meisten. Man kann nur hoffen, dass die Menschen diese Lügen erkennen!
Wenn einer 12 Jahre lang Volkswirtschaft studiert hat bekam er vermutlich positive Prüfungsnoten geschenkt, weil ihn die Professoren nicht mehr sehen konnten.