Die im Zuge der Corona-Pandemie erlebten Exzesse einer außer Rand und Band geratenen Obrigkeit, die nicht einmal davor zurückschreckte, Pensionisten unter Strafandrohungen von Parkbänken zu verscheuchen, und von der Krankheit überhaupt nicht gefährdete Menschen monatelang zu Hausarrest und beruflicher Untätigkeit zu nötigen, lieferten alarmierende Signale. Erschreckender noch, als die zum Teil ungeheuerlichen Anmaßungen der Regierungen im Umgang mit mündigen Bürgern, war deren bedingungsloser Glaube an die Unfehlbarkeit der Obertanen und die hündische Bereitschaft, selbst absurden Anweisungen Folge zu leisten. Seit Corona ist offensichtlich, dass Totalitarismus und Demokratie keine natürlichen Gegensätze bilden. Vielmehr kann es sich durchaus um zwei Seiten derselben Medaille handeln.

Die schlimmsten Untaten wurden von gehorsamen Zeitgenossen verübt

Es sollte an dieser Stelle nicht übersehen werden, dass die schlimmsten Untaten der Menschheitsgeschichte niemals von ungehorsamen, sondern – ganz im Gegenteil – von besonders gehorsamen Zeitgenossen verübt wurden. Der logische Grundsatz, wonach niemand ein Recht an Dritte delegieren kann, über das er selbst nicht verfügt, ist merkwürdigerweise in der Sekunde vergessen, in der eine demokratisch gewählte Regierung sich anschickt, gegen die eigenen Bürger vorzugehen und diese für Übertretungen willkürlich erlassener Regeln und Verbote zu bestrafen – insbesondere für „opferlose Verbrechen“ (wie beispielsweise den Konsum verbotener Drogen oder das Schnellfahren auf menschenleeren Autobahnen).

Zurück zu Larken Rose: Der Mann hat soeben ein Buch mit dem Titel Der Nutzmensch: Handbuch für den modernen Tyrannen vorgelegt, das die in seinem Religionsbuch formulierten Gedanken zur Obrigkeitshörigkeit weiterführt. Er liefert damit, auf den Spuren Machiavellis wandelnd, einen kurzweilig zu lesenden Leitfaden für zu allem fähige Machthaber. Viele der darin enthaltenen Empfehlungen wurden und werden von amtierenden Politkadern längst angewandt, ohne dass es den Beherrschten bewusst ist. Die Tyrannei des Status quo hilft ihnen dabei: Manches war vermeintlich eben immer schon da. Zwei Beispiele: Frei darüber zu entscheiden, ob man eine Kranken- Unfall- oder Pensionsversicherung abzuschließen wünscht oder nicht, kommt den auf Gehorsam und behördliche Vormundschaft konditionierten Untertanen längst nicht mehr in den Sinn. Und die Vorstellung, dass Gehaltsvereinbarungen zwischen Dienstgeber und -Nehmer frei erfolgen könnten, ist geradezu unerhört! Ohne Kollektivvertrag geht natürlich gar nix – da seien Marx, Engels und die Gewerkschaft vor!  Einer der wenigen österreichischen Nobelpreisträger, Konrad Lorenz, hat nicht umsonst von der „Verhausschweinung“ der Menschen gesprochen.

Die Rezepte des Machtmenschen: komplizierte Gesetze, Verwirrung, ein Klima der Angst

Ein kurzer Streifzug durch Roses Anweisungen: ► Schaffe möglichst komplizierte, unklare Gesetzesregelungen. ► Sorge für Verwirrung, wo Du kannst. ► Baue Feindbilder und Außenfeinde auf, wo immer es geht. ► Schaffe künstlich Probleme, als deren Löser Du Dich präsentierst. ► Nimm den Reichen, verteile es unter die Armen und lass Dich dafür als Wohltäter feiern. ► Erzeuge ein Klima permanenter Angst vor allen möglichen Katastrophen und Fährnissen des Lebens, gegen die der einzelne Bürger machtlos ist und preise Dich als Retter in der Not. So lauten einige der Handlungsanleitungen für den parasitär lebenden Machtmenschen. Ist darunter auch nur einziger Punkt zu finden, der Ihnen nicht bekannt vorkommt und der zuletzt etwa im Zuge der erratischen Corona-Pandemiemaßnahmen, zur Abwendung der angeblich menschengemachten Klimakatastrophe, oder im Gefolge der fatalen Sanktionspolitik gegen Russland und die dadurch eintretenden Wohlstandsverluste nicht umgesetzt wurde und wird? Wohl kaum.

Politik ist "Installation falscher Systeme" und die "Nutzung der sich hieraus ergebenden Irritationen"

Angst ist das wichtigste Herrschaftswerkzeug! Angst macht gefügig und dumm. Wer Angst hat, entscheidet nicht rational und eigenständig, sondern greift nach dem nächstbesten starken Arm, der ihm geboten wird und tut, wie ihm geheißen. Was für ein Glück, dass die selbstlosen Agenten des Wohlfahrtsstaats stets hilfsbereit zur Stelle sind. Die einzige von ihnen erwartete Gegenleistung: Maul halten! Andernfalls kann es einem naseweisen Frechdachs dieser Tage schon einmal blühen, dass er mit dem Staatsanwalt Bekanntschaft macht. Das Denunziantentum wird schließlich staatlich gefördert und „Hass im Netz“ (was auch immer das sein mag) ist schnell verwirklicht. Gottlob wird eine demnächst zu schaffende Sonderstaatsanwaltschaft sich um die Verfolgung dieser besonders ruchlosen Form der Kriminalität annehmen – was sind dagegen schon Raub oder Vergewaltigung?! Wieder ein paar Dutzend unentbehrlicher Mitmenschen mehr, die dem auf der freien Wildbahn des Marktes fronenden, ahnungslosen Pöbel dazu verhelfen werden, folgsame Konformisten zu sein und zu bleiben. Wie formulierte es der 2012 viel zu frühe verstorbene Roland Baader in der ihm eigenen, treffsicheren Art:

„Politik: Das ist – ein wenig überspitzt formuliert – die Installation falscher Systeme und die strategische Nutzung der sich hieraus ergebenden Irritationen sowie die taktische Beherrschung des hieraus resultierenden endlosen Reparaturbetriebs.“

Der bedingungslose Glaube an die staatliche Autorität und die Weisheit der politischen Führer, versetzt einen unter der Bezeichnung Regierung firmierenden Klüngel anmaßender und gewaltbereiter Machtmenschen in die Lage, Millionen zu beherrschen, auszubeuten und zu unterdrücken. Diese „Schere im Kopf“ gilt es zu zerbrechen, um den Weg zurück zur Freiheit zu finden.