Wer ein Fahrzeug mit einem modernen Dieselmotor sein Eigen nennt – beispielsweise einen Mercedes E220d – kann damit, bei einem ohne Weiteres realisierbaren Verbrauch von 5l auf 100 km, problemlos eine Strecke von rund 1.300km ohne Tankstopp zurücklegen: Wien-Bregenz-Wien. Ein Elektroauto, selbst wenn es aus dem Luxussegment jenseits der 100.000-Euro-Grenze stammt und mit einem riesigen, entsprechend schweren Akku bestückt ist, benötigt dafür zwei zeitraubende Ladeaufenthalte.

Kaum ein bei Sinnen befindlicher Zeitgenosse, der für die von ihm gemachten Fehler den Preis aus eigener Tasche zu bezahlen hat, wird sich für ein Elektroauto entscheiden. Warum sollte er zugunsten einer teureren Alternative, die im Alltag erhebliche Nachteile mit sich bringt, auf eine preiswerte und nachhaltige Technik verzichten? Hochwertige Dieselfahrzeuge haben eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr. Laufleistungen von über 300.000km sind keine Seltenheit. Ein Elektroauto dagegen, ist nach spätestens acht Jahren als wirtschaftlicher Totalschaden zu verbuchen, wenn die Batterie den Geist aufgibt. Wer mit dem Narrativ „Nachhaltigkeit“ für die Elektromobilität hausieren geht, hat entweder keine Ahnung von einer Vollkostenrechnung, oder verfolgt eine dubiose politische Agenda.

Von EU forcierte Elektromobilität ist Musterbeispiel für Versagen jeder Planwirtschaft

Die von den politischen Führern der EU forcierte Elektromobilität, ist das Musterbeispiel für das Versagen jeder Planwirtschaft. Wer sich nämlich über die Interessen der Konsumenten hinwegsetzt und teure, qualitativ minderwertige oder gänzlich unbrauchbare Produkte herstellt, wird in einer auf Marktgesetzen basierenden Gesellschaft abgestraft. Der Hersteller bleierner Schwimmwesten kann keine Nachfrage erwarten. Derartige Produkte abzusetzen, ist daher nur auf zwei Arten möglich: Durch hoheitlichen Zwang unter Gewaltandrohung, oder mittels großzügiger Subventionen auf Kosten Dritter. „Absatz von Elektroautos bricht ein“ titelt der „Spiegel“ und liefert mit „sinkenden Förderprämien“ gleich eine Erklärung für dieses Phänomen. Auch andere Medien berichten vom schleppenden Absatz von Elektrofahrzeugen, dem ein Teil der Hersteller versucht, mit deutlichen Preisnachlässen zu begegnen. Warum aber bedarf ein angeblich so tolles Produkt staatlicher Förderungen, die nicht nur seinen Ankauf, sondern auch die laufenden Kosten betreffen? Sollten gute Produkte sich nicht aus eigener Kraft durchsetzen? Ist es Zufall, dass die meisten E-Autos nicht auf private Halter, sondern auf Firmen zugelassen sind? Und weshalb erfreuen sich Luxusfahrzeuge mit Verbrennungsmotor einer nicht mittels Subventionen gestützten Nachfrage, obwohl es doch jede Menge preisgünstigere Angebote gibt?

Das liegt an den individuellen Präferenzen auf der Nachfrageseite. Zwar gibt es viele gute Fahrzeuge im Preissegment unter 30.000 Euro. Viele Konsumenten sind aber dennoch bereit, deutlich höhere Beträge auszugeben – etwa, weil sie auf das mit bestimmten Automarken verbundene Prestige Wert legen. Sie tun das aus freien Stücken und auf ihre eigenen Kosten.

Ganz anders bei Elektrofahrzeugen. Die einseitige Förderung der Elektromobilität durch die EU, konterkariert die Konsumentenpräferenzen. Denn jede Subvention – gleich ob für bestimmte Antriebskonzepte, Lebensmittel oder Kulturveranstaltungen – bedeutet eine Kampfansage an den freien Markt und eine Kriegserklärung an autonome Konsumentenentscheidungen.

It´s the economy, stupid!

Preissignale liefern auf dem freien Markt eine wesentliche Grundlage für die Kaufentscheidungen der Bürger. Für die Erkenntnis, dass Preissignale wesentlich für die Funktionsweise einer Marktwirtschaft sind, erhielt der österreichische Ökonom F. A. Hayek im Jahr 1974 den Wirtschaftsnobelpreis. Politische Interventionen verzerren diese Preissignale und führen zu wirtschaftlichen Fehlentscheidungen.

Wenn der einzelne Bürger falsche Kaufentscheidungen trifft, trägt allein er die Konsequenzen. Tut es indes die Zentralgewalt mittels rigoroser Markteingriffe, trifft der Schaden jedermann. Politiker und Staatsbürokraten glauben, besser zu wissen, was den Bürgern guttut, als diese selbst. Das ist eine „Anmaßung von Wissen“, wie Hayek es ausdrückt. Zentral getroffene, allgemein verbindliche Top-down-Entscheidungen, bergen die Gefahr, großflächige Schäden anzurichten. Die EU-Nomenklatura manövriert sich mit ihrer Festlegung der auf die Elektromobilität in eine Sackgasse und betreibt mit der damit verbundenen Fehlallokation von Ressourcen einen massiven Wohlstandsabbau. Bessere Alternativen werden – wie schon bei der „Energiewende“ – ignoriert oder mittels anderweitig vergebener Subventionen unterdrückt.

Wo die Rohstoffe für die Fahrbatterien im Fall des von der EU angestrebten, massenhaften Umstiegs auf Elektromobilität herkommen sollen, liegt im Dunkeln. Wie der Strom zum Betrieb all dieser neuen Fahrzeuge erzeugt werden soll, ebenfalls. Die Ladeinfrastruktur reicht hinten und vorne nicht. Und während konventionelle Tankstellen aufgrund privat finanzierter Investitionsentscheidungen entstehen, bedarf die Errichtung der Elektro-Ladeinfrastruktur politischer Entscheidungen und Subventionen – also Steuergeld.

Otto Normalverbraucher kann sich gewöhnlich keine zwei Autos leisten. Daher benötigt er ein Fahrzeug, das alle seine Bedürfnisse abdeckt. Wer den urbanen Bereich nie verlässt, und in einem am Stadtrand gelegenen Haus mit Elektropaneelen auf dem Dach wohnt, für den kann ein Elektroauto die richtige Wahl sein. Wer jedoch über keine eigene Ladestation verfügt und, etwa im Zuge von Dienst- oder Urlaubsreisen, gelegentlich ein paar hundert Kilometer am Stück zu fahren gedenkt, ohne zuvor aufwendige Planungen anzustellen, für den ist ein E-Auto ungeeignet. It´s the economy, stupid!