
Andreas Tögel: Klimaziele und „wirtschaftliches Wohl“ sind Größenwahn
Die von den Medien nach Kräften befeuerte Stimmung kippte von alarmiert nach hysterisch. Mittlerweile haben wir es nicht mehr mit einer „Klimakrise“, sondern mit einer „Klimakatastrophe“ zu tun. Einige Zeitgenossen fürchten sich allen Ernstes davor, demnächst zu verglühen, wenn die politischen Eliten nicht endlich aktiv werden.
Dessen eingedenk, verkündet Bundeskanzler Schallenberg in Glasgow die erschreckende Botschaft, dass die Welt sich „in einem Ausnahmezustand“ befinde und die EU, die als einzige Region über gesetzlich verankerte Klimaziele verfüge, nun den Rest der Welt von der Sinnhaftigkeit ihrer Klimarettungspolitik überzeugen müsse. Denn „…alleine werden wir die Welt nicht retten.“
Der letzte Satz ist ein wahres Kleinod. Eine politische Klasse, die nicht imstande ist, ihre Budgets in Ordnung zu halten und/oder die Außengrenzen der geographisch überschaubaren Union zu schützen, möchte – gestützt auf Modelle „der Wissenschaft“, die es bis heute nicht fertigbringt, einigermaßen zuverlässige Fünftages-Wetterprognosen zu erstellen, eine Politik auf den Weg bringen, mit der unser Planet gerettet werden soll, indem man ein Emissionsmoratorium verkündet. Und das, obwohl diese Union für gerade einmal acht Prozent des weltweiten Ausstoßes von CO2 verantwortlich ist, und der mit Abstand größte Emittent von Kohlendioxid, nämlich China, auf der Konferenz gar nicht vertreten war. Ob dieses Größenwahns staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.
Was wovor „gerettet“ werden soll, liegt übrigens im Dunkeln. Klima bezeichnet einen 30-Jahres-Wetterdurchschnitt. Der kann und soll „gerettet“ werden? Ist es nicht eine kühne Annahme, dass vor der industriellen Revolution ein ideales Klima geherrscht habe, das es zu bewahren gilt? Und dass der einzig gangbare Weg zur Erreichung dieses Ziels die Reduktion des CO2-Ausstoßes ist, ist eine ebenso unbewiesene, wie unbeweisbare Hypothese. Schließlich gibt es auch andere „klimarelevante“ Gase (etwa den Wasserdampf), für die in der Liturgie der zeitgeistigen Klimareligion aber offenbar kein Platz ist.
Die Herren Marx, Lenin und Mao hätten ihre Freude an der heute im einst freien Westen betriebenen Politik
Der Schutz der Umwelt ist ein absolut ehrenwertes Unterfangen. Der „Klimaschutz“ allerdings läuft Umweltschutzbemühungen diametral entgegen. Die rücksichtslose Landschaftszerstörung durch „Windparks“ ist der sichtbare Beweis dafür. Den von Kanzler Schallenberg beschworenen Gegensatz zwischen Klimazielen und wirtschaftlichem Wohl gibt es nicht. Denn ohne intakte wirtschaftliche Basis erübrigt sich jede weitere Überlegung.
Außerdem ist es naiv zu glauben, dass irgendjemand auf der Welt die autodestruktive Politik der EU zu kopieren gedenkt – zu allerletzt die Führung Chinas, jenes Landes, in dem weiterhin auf den Bau von Kohlkraftwerken gesetzt wird. Auch wenn Kanzler Schallenberg sich das noch so sehr wünscht: Die von ihm beschworene „Menschheit“ zieht eben nicht an einem Strang!
Die Regierungen haben die Corona-Pandemie dazu genutzt, die Rechte der Bürger drastisch zu beschneiden. Und sie haben gewaltigen wirtschaftlichen Schaden angerichtet, der sich gegenwärtig jedermann offenbart – sei es durch Lieferengpässe, explodierende Warenpreise, oder durch Firmenpleiten. Dieses grandiose Erfolgsmodell soll nun auf die Bewältigung einer herbeiphantasierten „Klimakatastrophe“ übertragen werden. Den politischen Eliten schwebt eine weltweite Planwirtschaft, garniert mit der Totalüberwachung jedes einzelnen Bürgers vor – Stichwort „Great Reset“. Nicht der einzelne soll selbstverantwortlich entscheiden, wie er leben möchte, sondern der allwissende und allmächtige Große Bruder. George Orwells 1984er Dystopie steht im Begriff, schwungvoll überholt zu werden. Die Herren Marx, Lenin und Mao hätten ihre Freude an der heute im einst freien Westen betriebenen Politik.
Dem Niedergang der Alten Welt steht angesichts der bevorstehenden kollektivistischen Exzesse nichts mehr im Wege. Die für 2050 propagierten Klimaziele sind daher insofern irrelevant, als in Europa schon lange vorher tödliche Verteilungskämpfe ausbrechen werden, die den zu erwartenden, drastischen Wohlstandsverlusten im Gefolge der erratischen Klimapolitik geschuldet sind.
Kommentare
Perfekt auf den Punkt gebracht. Ich hoffe, die Stimme der Vernunft setzt sich langsam durch und wir setzen uns wieder realistische Ziele, die einen tatsächlichen Nutzen bringen.
Aha, gibt es ernsthaft Leute, die glauben, die Erdoberfläche würde bald glühen.
Ich sehe die Gefahr nicht so sehr, denn seit 2020 – wie Wissenschaftler im Jahr 2003 angekündigt hatten – stehen ja schon große Teile Europas unter Wasser. Das Wasser kühlt das ja eh ab.
Das ultimative Ziel ist nicht Nachhaltigkeit oder Naturschutz – es ist die Finanzialisierung der Natur, d.h. die Verwandlung der Natur in eine Ware, die benutzt werden kann, um die gegenwärtige, korrupte Wall-Street-Wirtschaft unter dem Deckmantel des Umweltschutzes und der Verhinderung ihrer weiteren Verschlechterung in Schwung zu halten.
Tödliche Verteilungskämpfe wird es, glaube ich, nicht generell geben. Diverse Kriege und Auseinandersetzungen wie immer schon. Der Artikel führt m.M. viele valide Argumente an. Ergänzen könnte man noch, dass der sog. Klimawandel auch ein Geschäftsmodell für ganz bestimmte, Staatsnahe Gruppen ist. Diese näher zu beleuchten und darzustellen wer davon wirklich profitiert, wäre interessant. Leider befürwortet die große Mehrheit (ca. 70%) die Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheiten und den wirtschaftlichen Abstieg.
Dass dem 70% zustimmen kann wohl nur das Ergebnis einer Meinungsumfrage sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das stimmt.
Ausgezeichneter Artikel! So eine vernünftige Analyse liest man leider selten…
Danke, sie haben für die Erheiterung des Tages gesorgt.
Andererseits fürchte ich ja fast sie meinen ihre Aussage Ernst und es handelt sich nicht um einen zynisch ironischen Kommentar.
Sie fürchten sich richtig! Ich halte zB den Ausdruck “autodestruktiv” sehr zutreffend für die europäische und österreichische Klimahysterie!
Das einzig wirksame Projekt für Klima- und Umweltschutz weltweit wäre Geburtenkontrolle, bis wieder jene Bevölkerungsanzahl erreicht ist, die die Erde auch tragen kann.
@Rodesbud: Woher wollen Sie das wissen? Es gibt Berechnungen, dass die Erde bis zu 10–12 Milliarden Menschen tragen kann.
“Geburtenkontrolle” brauchts nicht – das Ziel ist dennoch einfach zu erreichen: Keine Entwicklungshilfen und Unterstützung für Regionen, die ihre Bevölkerung nicht tragen und nie trugen. Grenzen dicht, Asyl ohne wenn und aber abschaffen außer für unmittelbare Nachbarn.
Eine fürwahr außergewöhnliche Kolumne. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer das das zum Schluss geäußerte Szenario einer Vernunft weichen möge. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
vollkommen richtig!
Wieder ein Artikel, der die Realität vortrefflich beschreibt!
der europäische Autodestruktivismus äußert sich neben Gesetzgebungen, die die sogenannte “Migration” (also illegale Masseneinwanderung) als europäische Bürgerpflicht und Schutzsuche verklären und legitimieren am besten in den in Entstehung befindlichen Gesetzen zur Klimarettung. Es ist nachgerade unglaublich was hier geschieht – ganz besonders eindrucksvoll wird hier aber die Manipulierbarkeit, Unreflektiertheit und der offenbar lemminghafte Todestrieb des durchschnittlichen Europäers deutlich, der sich mangels anderer Lebensherausforderungen offenbar gerne an Hirngespinsten abarbeitet und mit Freude die Selbstzerstörung einleitet.
Verklärt schützt er gerne Wölfe und andere gefährliche Beutegreifer, erfindet realitätsferne Geschlechter und erhebt sie zur biologischen Tatsache und deren Würdigung zur Bürgerpflicht, lädt minderbemittelte kulturfeindliche Gewalttäter aus aller Herren Länder nachhause ein und versorgt sie gratis und per Gesetz und opfert seinen Rest-Wohlstand dem Erhalt eines frei erfundenen Temperatur-Status-Quo. Der Untergang möge kommen – derartige Stupidität muss aufgehalten werden….
Ich kann schon verstehen, dass man unangenehme Wahrheiten ganz gerne verdrängt. Dass es für das Weltklima nicht günstig sein kann, Unmengen des in Jahrmillionen in der Erde gespeicherten Kohlenstoffes binnen weniger Jahrhunderte in die Atmosphäre zu verfeuern, sollte auch Jedem klar sein. Auch wenn Sie wissenschaftliche Prognosen nur einen bescheidenen Vorhersagewert zutrauen, dann sollte es doch die Vernunft gebieten, einen sicheren Weg zu wählen, wenn die Gesundheit und die Lebensqualität zukünftiger Generationen auf dem Spiel stehen. Den sicheren Weg den man eigentlich seit jeher hätte gehen sollen, den Weg eines sorgsamen Umganges mit Umwelt und Ressourcen. Derzeit wirtschaftet die Welt, ohne an ein Morgen zu denken. China hat jetzt bei der Pandemie sehr rasch reagiert, da wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel standen und China wird auch in der Klimafrage reagieren müssen, wenn der Großraum Peking kaum mehr mit Wasser zu versorgen sein wird. Ich bezweifle allerdings auch, dass die Bemühungen zur Klimarettung langfristig erfolgreich sein werden. Politisches reagieren auf akute Krisen erfolgt erfahrungsgemäß nach dem Muster – zu wenig – zu spät.
China konnte ja auch schnell reagieren auf Corona. Von dort kommt das ja.
Demnach wäre es für uns in Europa umso leichter gewesen, dem chinesischen Beispiel mit hartem kontrolliertem Lockdown wenigstens Ansatzweise zu folgen. Das ist leider nicht passiert und passiert auch jetzt nicht. Sobald eine Kontaktverfolgung nicht mehr möglich ist, hat man verloren. Unsere App war ein Witz.
Dem kann ich nur zustimmen .