Dessen eingedenk, verkündet Bundeskanzler Schallenberg in Glasgow die erschreckende Botschaft, dass die Welt sich „in einem Ausnahmezustand“ befinde und die EU, die als einzige Region über gesetzlich verankerte Klimaziele verfüge, nun den Rest der Welt von der Sinnhaftigkeit ihrer Klimarettungspolitik überzeugen müsse. Denn „…alleine werden wir die Welt nicht retten.“

Der letzte Satz ist ein wahres Kleinod. Eine politische Klasse, die nicht imstande ist, ihre Budgets in Ordnung zu halten und/oder die Außengrenzen der geographisch überschaubaren Union zu schützen, möchte – gestützt auf Modelle „der Wissenschaft“, die es bis heute nicht fertigbringt, einigermaßen zuverlässige Fünftages-Wetterprognosen zu erstellen, eine Politik auf den Weg bringen, mit der unser Planet gerettet werden soll, indem man ein Emissionsmoratorium verkündet. Und das, obwohl diese Union für gerade einmal acht Prozent des weltweiten Ausstoßes von CO2 verantwortlich ist, und der mit Abstand größte Emittent von Kohlendioxid, nämlich China, auf der Konferenz gar nicht vertreten war. Ob dieses Größenwahns staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.

Was wovor „gerettet“ werden soll, liegt übrigens im Dunkeln. Klima bezeichnet einen 30-Jahres-Wetterdurchschnitt. Der kann und soll „gerettet“ werden? Ist es nicht eine kühne Annahme, dass vor der industriellen Revolution ein ideales Klima geherrscht habe, das es zu bewahren gilt? Und dass der einzig gangbare Weg zur Erreichung dieses Ziels die Reduktion des CO2-Ausstoßes ist, ist eine ebenso unbewiesene, wie unbeweisbare Hypothese. Schließlich gibt es auch andere „klimarelevante“ Gase (etwa den Wasserdampf), für die in der Liturgie der zeitgeistigen Klimareligion aber offenbar kein Platz ist.

Die Herren Marx, Lenin und Mao hätten ihre Freude an der heute im einst freien Westen betriebenen Politik

Der Schutz der Umwelt ist ein absolut ehrenwertes Unterfangen. Der „Klimaschutz“ allerdings läuft Umweltschutzbemühungen diametral entgegen. Die rücksichtslose Landschaftszerstörung durch „Windparks“ ist der sichtbare Beweis dafür. Den von Kanzler Schallenberg beschworenen Gegensatz zwischen Klimazielen und wirtschaftlichem Wohl gibt es nicht. Denn ohne intakte wirtschaftliche Basis erübrigt sich jede weitere Überlegung.

Außerdem ist es naiv zu glauben, dass irgendjemand auf der Welt die autodestruktive Politik der EU zu kopieren gedenkt – zu allerletzt die Führung Chinas, jenes Landes, in dem weiterhin auf den Bau von Kohlkraftwerken gesetzt wird. Auch wenn Kanzler Schallenberg sich das noch so sehr wünscht: Die von ihm beschworene „Menschheit“ zieht eben nicht an einem Strang!

Die Regierungen haben die Corona-Pandemie dazu genutzt, die Rechte der Bürger drastisch zu beschneiden. Und sie haben gewaltigen wirtschaftlichen Schaden angerichtet, der sich gegenwärtig jedermann offenbart – sei es durch Lieferengpässe, explodierende Warenpreise, oder durch Firmenpleiten. Dieses grandiose Erfolgsmodell soll nun auf die Bewältigung einer herbeiphantasierten „Klimakatastrophe“ übertragen werden. Den politischen Eliten schwebt eine weltweite Planwirtschaft, garniert mit der Totalüberwachung jedes einzelnen Bürgers vor – Stichwort „Great Reset“. Nicht der einzelne soll selbstverantwortlich entscheiden, wie er leben möchte, sondern der allwissende und allmächtige Große Bruder. George Orwells 1984er Dystopie steht im Begriff, schwungvoll überholt zu werden. Die Herren Marx, Lenin und Mao hätten ihre Freude an der heute im einst freien Westen betriebenen Politik.

Dem Niedergang der Alten Welt steht angesichts der bevorstehenden kollektivistischen Exzesse nichts mehr im Wege. Die für 2050 propagierten Klimaziele sind daher insofern irrelevant, als in Europa schon lange vorher tödliche Verteilungskämpfe ausbrechen werden, die den zu erwartenden, drastischen Wohlstandsverlusten im Gefolge der erratischen Klimapolitik geschuldet sind.