Folgerichtig finden sich, vereinfacht zusammengefasst, die höchsten Einkommen und Vermögen in jenen Ländern, in denen die höchsten Intelligenzquotienten gemessen werden, während am untersten Ende der Wohlstandsskala die am wenigsten intelligenten Menschen leben.
Dieses Ergebnis ist insofern nicht überraschend, als auf der Hand liegt, dass der wohlstandsfördernde Betrieb komplexe Systeme, bestimmte kognitive Mindeststandards voraussetzt, die in verschiedenen Staaten nicht oder nicht in ausreichendem Maße existieren. Daher bleibt als Alternative nur eine primitive Subsistenzwirtschaft, in der Kapitalakkumulation unmöglich und in der Folge jede wirtschaftliche Entwicklung vereitelt wird. Allerdings spielen auch die in vielen Entwicklungsländern verbreitete Korruption und dort herrschende wirtschafts- und fortschrittsschädliche Status- und Stammesstrukturen eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Intelligenz notwendig, aber keine hinreichende Voraussetzung

Die unterschiedliche Intelligenzverteilung alleine reicht indes nicht aus, um Wohlstandsunterschiede zu erklären. So bestanden etwa zwischen den Einkommen und Vermögen der Bürger der BRD einerseits und jener der DDR andererseits gewaltige Unterschiede, die im Hinblick auf die Intelligenz rechts und links der Mauer zweifellos nicht bestanden. Dasselbe gilt heute noch für Rotchina und Taiwan oder Nord- und Südkorea. Warum sollten nördlich des 38. Breitengrades dümmere Menschen Leben als südlich davon? 

Intelligenz ist offensichtlich eine zwar notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für materiellen Wohlstand. Welcher Faktor ist es also – neben der Intelligenz – der Mangel und Überfluss maßgeblich bestimmt? Es ist ganz offensichtlich die wirtschaftliche Freiheit – und die geht nicht notwendigerweise mit politischer Freiheit Hand in Hand, wie vielfach unterstellt wird. 

Ein gutes Beispiel dafür bietet Chile, das unter dem faschistischen Pinochet-Regime (1973 – 1990) eine durch die „Chicago-Boys“ rund um den Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman inspirierte liberale Wirtschaftspolitik, sowie eine bahnbrechende Pensionsreform (Umstellung des Umlagesystems auf ein Kapitaldeckungsverfahren) erlebte und dadurch zum wohlhabendsten Land auf dem südamerikanischen Festland wurde. Heute liegt Chile gemessen am BIP/Kopf hinter Uruguay auf Platz zwei. Chile konnte also trotz des Fehlens politischer Freiheit unter einer repressiven Regierung wirtschaftlich prosperieren. Zuvor hatte das sozialistische Regime Salvador Allendes das Land ins wirtschaftliche Chaos gestürzt und u. a. für eine Rekordinflation von 600 Prozent gesorgt. Man fühlt sich an Nicaragua und Venezuela erinnert, wo die Menschen dank einer sozialistischen Planwirtschaft dieser Tage ein Leben in Armut und Elend fristen. 

Das Beispiel China

Ein anderes Beispiel liefert China, wo nach den durch Deng Xiaoping durchgeführten wirtschaftsliberalen Reformen während der 1980er-Jahre, ein Wohlstandsschub eintrat, der Hunderten Millionen Chinesen zugutekam. Die orthodox marxistische Politik Mao Zedongs hatte zuvor (Stichworte: „Großer Sprung nach vorn“ und „Kulturrevolution“) unvorstellbares Elend und die schlimmste Hungerkatastrophe aller Zeiten über das Reich der Mitte gebracht. 

Eine gute Übersicht über die weltweite Entwicklung der wirtschaftlichen Freiheit bietet der jährlich erscheinende „Index of Economic Freedom“ der konservativen US-Denkfabrik Heritage Foundation. Im Großen und Ganzen bestätigen die erhobenen Daten einen unübersehbaren Zusammenhang zwischen Wirtschaftsfreiheit und Wohlstand.

 Der Freiheitsindex der Heritage Foundation basiert auf der Bewertung von vier Hauptkategorien: Rechtsstaatsprinzip (Eigentumsrechte und Korruptionsfreiheit), Regierungsgröße (Steuerlast und Höhe der Staatsausgaben), Regelungseffizienz (Geschäftsfreiheit, Arbeitsfreiheit und Geldverkehrsfreiheit) und Marktoffenheit (Handelsfreiheit, Investitionsfreiheit und Finanzfreiheit).

Singapur, Schweiz und Irland auf den ersten drei Plätzen

Im Jahr 2022 gingen die ersten drei Plätze an Singapur, die Schweiz und Irland. Am Ende der Skala rangierten Kuba, Venezuela und Nordkorea. Österreich belegte Rang 22 von 177 bewerteten Nationen, wobei es vor allem die Steuerlast und die exorbitant hohen Staatsausgaben waren, die eine bessere Platzierung verhinderten. Länder wie Afghanistan, der Irak, Somalia oder der Jemen konnten aufgrund fehlender Daten nicht bewertet werden.

Es ist alarmierend, dass viele europäische Regierungen (leider auch die im Land am Strome) sich immer weiter von einer liberalen Ordnungspolitik abwenden und sich stattdessen selbst als aktiver Wirtschaftsakteur betätigen. Wenn aber mangels jeglicher Wirtschaftskompetenz notwendigerweise inkompetente Amateure – beispielsweise im Energiebereich – „mit Steuern steuern“ wollen und lupenrein planwirtschaftliche Politik machen, braucht sich niemand über ein stagnierendes oder gar negatives Wirtschaftswachstum zu wundern. 

Wundern wird sich allenfalls die wohlstandsverwöhnte und -verwahrloste Generation Klimakleber, die absolut nichts zur Wertschöpfung beiträgt, sich aber demnächst von zahlreichen liebgewordenen Annehmlichkeiten (etwa einer gut geheizten Wohnung und einem wohlgefüllten Kühlschrank) wird verabschieden müssen, wenn ihre marxistisch inspirierten Utopien tatsächlich verwirklicht werden.