Der neue SPÖ-Bundesparteivorsitzende hat offenbar nicht nur Freunde in seiner eigenen Fraktion: So wird Andreas Babler (50) jetzt aus den eigenen Reihen vorgeworfen, dass er in seiner Funktion als Bundesrat (seit 23. März) nicht wirklich zu den fleißigsten Politikern gehören soll. Zitat eines SPÖ-Insiders: “Das sieht gar nicht gut für unser Image aus.”

Bereichern will sich der rote Parteichef jedenfalls sicher nicht mit diesem Zusatzjob: Babler ließ schon im Mai verbreiten, dass er sein Bundesrat-Gehalt (für dieses Jahr 37.502 Euro) der Volkshilfe spenden würde.

Die Arbeitsbilanz des prominenten Bundesrats sei allerdings das Hauptproblem, meinen jetzt Informanten des eXXpress: “Der Parteivorsitzende trat in bisher acht Bundesrat-Sitzungen nur zweimal als Redner auf – und sprach in diesen sieben Monaten insgesamt nur 16 Minuten.”

Andreas Babler (50) bei einer seiner zwei Reden vor dem Bundesrat.

Harte Rechnung: Jede Rede-Minute Bablers würde 2050,91 Euro kosten ...

“Das muss man sich doch ausrechnen, was diese Arbeitsbilanz für die Steuerzahler bedeutet”, meinte dann noch der SPÖ-Insider, der offenbar nicht zum engsten Freundeskreis von Andreas Babler zählen dürfte: Bei einer Redezeit von 16 Minuten und einem Monatsgehalt von 4687,80 Euro brutto würde jede Redeminute des SPÖ-Bundesparteivorsitzenden vor dem Bundesrat somit 2050,91 Euro kosten. Natürlich wird es mit Sicherheit auch einige andere Bundesratsabgeordnete geben, die noch weniger als Redner von sich geben – aber Babler müsste ja wissen, dass er “genauer beobachtet wird”.

Am SPÖ-Bundesparteitag an diesem Wochenende können die Delegierten sich jedenfalls glücklich schätzen, wenn Andreas Babler eine ganze Stunde in Graz spricht – nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis seiner Bundesrats-Tätigkeit wäre diese Stunde ja immerhin 123.9054, 60 Euro wert.

Apropos wertvoll: Noch immer wird von ultralinken Mitstreitern des SPÖ-Chefs versucht, das Urlaubsdomizil von Andreas Babler auf Zypern (der eXXpress berichtete) auf Arbeiterheim-Niveau herunterzusudern – der 5-Sterne-Palazzo Columbia-Beach-Resort sei ja gar nicht so teuer gewesen. Also sei durchaus akzeptabel, dass der “Robin Hood der vom Kapital Entehrten” (Zitat eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier) dort logiert hätte. Viele User, die dazu ihre Kommentare an den eXXpress schickten sehen das anders: Sie schreiben über Doppelmoral, Unglaubwürdikeit und über die Unsensibilität des Bundesparteivorsitzenden einer Arbeitnehmer-Partei, ausgerechnet in sehr harten Zeiten einen Luxus-Urlaub auf Zypern zu buchen.

Hielt vor dem Bundesrat in sieben Monaten nur zwei Reden: Andreas Babler (SPÖ)
Selten, aber doch: Der SPÖ-Chef auf der Rednerliste des Bundesrats.

Hat die SPÖ mit Andreas Babler als Parteichef die Chance, wieder die stärkste Fraktion zu werden?