Unfassbare 845 Millionen Euro an Steuergeld der Europäer werden alleine in diesem Jahr in die EU-Grenzschutz-Truppe Frontex gepumpt, doch von diesen 1500 Grenzschützern war vor der kleinen italienischen Insel Lampedusa nun nichts zu sehen – einige Polizisten mussten 8000 plötzlich und konzertiert angelandete Boots-Migranten überwachen, es kam zu chaotischen Zuständen.

Die aktuelle Invasion Europas demonstriert das Totalversagen eines immer wieder von vielen Politikern erzählten “gemeinsamen Außengrenzschutz der EU”: Von den 8000 nun in Lampedusa angelandeten Migranten werden 8000 weiterziehen – nach Oberitalien, aber auch nach Österreich, Deutschland oder in die Schweiz.

Die wenigen Polizisten auf Lampedusa waren absolut überfordert.

Chaotische Situation auf der italienischen Insel

Die Empörung über die völlige Untätigkeit der Frontex-Truppe bei der jüngsten Migranten-Invasion ist auf den Sociual-media-Kanälen groß: Die Bilder von den Massen afrikanischer junger Männer beunruhigen die Europäer. Und viele Facebook-User fragen bereits: “Wenn das einmal gelingt – werden das die Schlepperbanden nicht noch öfter so probieren?”

Die Situation in Italien ist jedenfalls alarmierend: Das Lager auf Lampedusa, so n-tv, war noch nie so überfüllt – entsprechend angespannt war die Lage bereits am Mittwochabend. Bei der Verteilung von Lebensmitteln und Getränken kam es Berichten zufolge zu chaotischen Szenen. Bereits zuvor versuchten Menschen, den Hafen zu verlassen und Absperrungen zu durchbrechen. Am Donnerstag war die Lage erneut angespannt. Migranten harrten vor den hohen Toren des Camps aus – zwischendurch werden erschöpfte oder ohnmächtige Menschen herausgetragen, um von Sanitätern und Sanitäterinnen behandelt zu werden.

In diesem Jahr haben schon mehr Migranten Italien auf dem Seeweg erreicht als im gesamten Vorjahr. Die Menschen brechen meist in instabilen und seeuntauglichen Metallbooten in Richtung Europa auf – einige kommen damit aus eigener Kraft an, andere werden von der Küstenwache oder zivilen Seenotrettern an Land gebracht. Nach Zahlen des Innenministeriums in Rom wurden seit Januar bereits mehr als 123.800 Menschen registriert, die auf Booten Italien erreichten – im Vorjahreszeitraum waren es 65.500. Sollte der Trend anhalten, könnte bis Ende des Jahres die Rekordzahl von 2016 übertroffen werden. Damals kamen 181.000 Menschen.

Nach den Bildern von Lampedusa - soll Österreich seinen Grenzschutz verstärken?