Wirtschaftszahlen aus den USA untermauerten das Bild einer anziehenden Inflation weiter: Im April stiegen die US-Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent. Experten hatten hingegen mit einem weniger klaren Zuwachs von 0,3 Prozent gerechnet. Anleger fürchten angesichts der steigenden Preissteigerung zunehmend eine Straffung der Geldpolitik der US-Notenbank. Die Fed-Notenbanker könnten sich demnach gezwungen sehen diesen Schritt zu setzten, um eine Überhitzung der US-Wirtschaft zu verhindern.

Höchste Infationsrate seit September 2008

Zuletzt hatte der stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank, Richard Clarida, jedoch bekräftigt, dass er in dem deutlichen Anstieg der Inflation im April noch keine große Gefahr sehe. Auslöser für die erneut kräftigen Verluste waren stark gestiegene Lebenshaltungskosten in den USA. “Die Anleger sind nervös wie lange nicht”, schrieb Portfoliomananger Thomas Altmann von QC-Partners. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 4,2 Prozent. Dies ist die höchste Inflationsrate seit September 2008.

Für den aktuellen Anstieg machte Clarida Basiseffekte verantwortlich. Im April des Vorjahres habe die Corona-Krise das Preisniveau gedrückt. Er erwarte zunächst weiter steigende Inflationsraten, bis sie dann zum Jahresende hin wieder zurückgehen würden. Das längerfristige Inflationsziel der Fed von zwei Prozent sollte wieder in 2022 oder 2023 in Reichweite sein. Sollte die Inflation jedoch auf ein Niveau getrieben werden, das mit dem Mandat unvereinbar sei, sei die Notenbank bereit zu handeln, sagte Clarida. Es sei jedoch noch ein weiter Weg bis die Fed ihre Ziele erreicht habe. (APA/red)