Eigentlich ist das Darknet ein geheimer Ort in den Weiten des Internets – mit großem Hang zur Illegalität. So wird dort mit Waffen oder Drogen gehandelt. Auch Pädophile verkehren dort. Doch auch wenn viele Geschäfte verboten sind – das Darknet selbst ist es nicht.

Kontaktaufnahme über Tor-Netzwek

Trotzdem überrascht es, dass die Central Intelligence Agency (CIA), der Auslandsgeheimdienst der USA, dort Präsenz hat – und zwar seit 2019. Über den sogenannten Tor-Browser, die vielleicht bekannteste Anonymisierungssoftware, ist sie zu erreichen.

Von überall aus erreichbar

Und über das Dark Net will man jetzt Dissidenten des Putin-Regimes oder einfach Kritiker des russischen Kriegsherrn erreichen. In einem Facebook-Posting schreibt der US-Geheimdienst, man wolle Menschen, die sich durch ungerechtfertigten Krieg der russischen Regierung dazu genötigt fühlten, die CIA zu kontaktieren, einen sicheren Weg dafür bieten. „Unser globaler Auftrag erfordert, dass Einzelpersonen die CIA von überall aus sicher erreichen können.“

Die Repression in Russland gegenüber dem eigenen Volk wird immer größerGettyimages

Direkte Kontaktaufnahme zu gefährlich

Ein anonymer CIA-Beamter sagte gegenüber dem „Spiegel“, seine Behörde weiß, dass es „besorgte Russen gibt, die verzweifelt versuchen, die CIA zu erreichen“. Der Beamte lehnte es jedoch ab zu sagen, wie viele Personen aus Russland sich seit Beginn des Krieges an die CIA gewandt haben. Aufgrund mangelnder Sicherheit sei es nicht sicher sich telefonisch oder über das Internet direkt an Amerikaner zu wenden. „Amerikaner in Russland direkt zu kontaktieren, weder physisch noch virtuell“, betonte der Beamte und verwies auf das CIA-Angebot, das sich mit dem Tor-Browser ansteuern lässt.