Der kalifornische Netzbetreiber Independent System Operator (ISO) hat vergangene Woche am 17. und 18. Juni wegen hoher Temperaturen den sogenannten “Flex Alert” ausgerufen. Das heißt: Konsumenten sollen freiwillig mithelfen, Strom zu sparen, um einen Kollaps des Stromnetzes zu verhindern. In Kalifornien wurde er im Zeitraum von 17 bis 22 Uhr und am Folgetag von 18 bis 21 Uhr ausgerufen.

Nicht während des "Flex Alert" laden

Besonders Besitzer von Elektroautos wurden dazu aufgefordert, ihre Fahrzeuge während dieses Zeitraums nicht aufzuladen, da es zu massiven Einschränkungen des Stromnetzes führen könnte. Außerdem sollten Thermostate auf eine Temperatur von mindestens 78 Grad Fahrenheit (etwa 25 Grad Celsius) oder höher eingestellt werden. Auch elektronische Geräte wie Laptops oder Smartphones sollten vor dem “Flex Alert” geladen werden, die Benutzung von Geschirrspülern, Waschmaschinen und anderen Haushaltsgeräten mit hohem Stromverbrauch sollte bis dahin abgeschlossen werden.

Am Morgen des 19. Juni konnte die ISO dann die Bevölkerung entwarnen und bedankte sich auf Twitter für den Zusammenhalt, der dazu beitrug, das Stromnetz stabil zu halten. Im Vorfeld des “Flex Alert” hatte die Social Media-Abteilung des Unternehmens mehrfach Tipps veröffentlicht, um die Bevölkerung an die Maßnahmen zu erinnern.

Netzbetreiber warnen auch in Deutschland

In Deutschland warnen Netzbetreiber ebenfalls vor Problemen durch die Zunahme von E-Autos als Stromverbraucher. Einem Bericht der “Welt” zufolge hat die deutsche Bundesregierung schon im Geheimen ein Gesetz vorberietet, mit dem E-Auto-Besitzern der Strom abgedreht werden kann – dazu dient eine Wallbox, die mit dem Netzbetreiber kommunizieren kann. “Nicht nur E-Fahrzeugen, auch Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen sollte ferngesteuert der Saft abgedreht werden. ‘Spitzenglättung’ sollte die Zwangspause im Paragraf 14a des geänderten Energiewirtschaftsgesetzes heißen”, berichtete vor einigen Monaten die “Welt”.