Österreichs Fußball-Bundesliga startet am Freitag mit dem Schlagerspiel zwischen Sturm Graz und Meister Salzburg in die neue Saison. Dank Video Assistant Referee (VAR) ist ein “Airbag” eingebaut, die Stadionstimmung (vorerst) wiederentflammt: Die Liga erwartet sechs neue Trainer, den neuen Haaland und rennenden Wiener Schmäh.

Video-Referees bei jedem Spiel

Ab sofort gehören der Video Assistant Referee (VAR) und sein Assistent (AVAR) zur Stammbesetzung einer Partie in der höchsten österreichischen Spielklasse. Dazu kommt noch ein Replay Operator, der im VAR-Raum in Wien die Hebel bedient und den Regel-Fachleuten schnell die benötigten Bilder zuspielen muss. Die Einführung des technischen Hilfsmittels soll für mehr Gerechtigkeit in Österreichs Topliga sorgen. Erster “VAR” wird Österreichs Schiedsrichter des Jahres, Harald Lechner, sein.

Fangesänge und volle Besuchertribünen

Die Fußball-Fans dürfen sich auf ihr Stadion-Comeback freuen. Geimpfte, Genesene und Getestete dürfen erstmals seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie ohne auferlegte Kapazitätsgrenzen in die Fußball-Arenen. Die Bundesliga und ihre Clubs freut die Rückeroberung der fast schon vergessenen Normalität, doch die Sorge nach einer sich wieder verschärfenden Corona-Situation spielt mit.

Sechs neue Trainer

Angeführt von Meister Salzburg (Matthias Jaissle) setzen gleich fünf Clubs auf neue Trainer, mit Peter Pacult von Aufsteiger Austria Klagenfurt gibt zudem ein alter Bekannter sein Comeback im Oberhaus. Die Übungsleiter sind durchwegs bekannt. Andreas Herzog (Admira) coacht erstmals ein Bundesliga-Team, Robin Dutt arbeitet nach Engagements in Deutschland erstmals im Ausland. Hinzu kommen die bei den Clubs bestens verwurzelten Manfred Schmid (Austria) und Kurt Russ (Hartberg).

Kärntner Derby nun auch am Rasen

Mit Aufsteiger Austria Klagenfurt und dem WAC stellt Kärnten erstmals seit 1984/85 wieder zwei Clubs in der höchsten Spielklasse. Vor 37 Jahren spielten Austria Klagenfurt und SV Spittal/Drau im österreichischen Oberhaus. Zur Derby-Premiere in der Liga kommt es gleich in der ersten Runde am Sonntag. Die Austria empfängt im Wörthersee-Stadion den WAC, mehr als 9.000 Tickets sind verkauft. 2018 besiegte der WAC die Austria im Cup mit 4:0.

Der neue Haaland

Marc Janko sieht den nächsten Erling Haaland herbeistürmen. Benjamin Sesko hat beim ehemaligen ÖFB-Teamspieler Eindruck hinterlassen, als dieser vor einigen Jahren mit einer Salzburger U-Mannschaft gegen eine Admira-Auswahl “zwei Zaubertore” erzielte. “Er bringt von seinen Anlagen alles mit, was ein Weltklassespieler haben muss, für mich ist er ein Haaland-Typ”, sagte Janko über den 18-jährigen Stürmer. “Sesko ist schnell, hat Übersicht, kann Bälle gut halten, kann sich mit dem Kopf und Fuß durchsetzen, hat einen super Abschluss.” Aufgrund seines Alters sei der Slowene ein ungeschliffener Diamant. “Aber Salzburg bietet ihm ein Umfeld, das ihn auf Topniveau heranführen kann”, sagte Janko.

Wiener Vormachtstellung bei den Trainern

Andreas Herzog, Peter Pacult, Andreas Heraf, Manfred Schmid, Damir Canadi, Dominik Thalhammer – sechs von 12 Bundesliga-Trainern sind gebürtige Wiener. Nimmt man Dietmar Kühbauer (Burgenland), Christian Ilzer und Kurt Russ (beide Steiermark) dazu, zeigt sich noch deutlicher die Ost-Lastigkeit des Traineramts in dieser Saison. Da die Chefbetreuer alle ungefähr gleich alt sind und zumeist selbst Profis waren, ist nicht verwunderlich, dass einige davon sich noch als Kollegen von früheren Zeiten im Verein oder ÖFB-Team kennen. “Das ist das Schöne daran”, merkte Pacult über die Schmäh-Clique an.
(APA/red)