Schon wieder gibt es im Fußball-Europacup Aufregung um ein Fan-Verbot. Diesmal trifft es die Fans des Schweizer Clubs FC Basel. Diese dürfen am Donnerstag nicht zum Viertelfinal-Rückspiel der Conference League bei OGC Nizza anreisen. Es gebe laut dem französischen Innenministeriums ein echtes und ernstes Risiko von Zusammenstößen zwischen beiden Fans. Das teilte man in einer am Mittwoch veröffentlichten Aussendung mit.

Tatsächlich herrscht eine Feindseligkeit zwischen beiden Fanlagern. Grund dafür sind entgegengesetzte politische Ideologien. Die Fans beider Teams sind in der Vergangenheit schon öfter durch Gewalt aufgefallen. Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi reagierte erleichtert und dankte für das Verbot. Zuvor hatte er die Schweizer Fans bereits aufgerufen, zu Hause zu bleiben, um Ausschreitungen in der südfranzösischen Stadt vorzubeugen.

Der FC Basel hingegen zeigte sich empört. Man sei wütend und maßlos enttäuscht über das inakzeptable Vorgehen, hieß es in einer Mitteilung des Vereins. Nizzas Fanlager stehe “in keinerlei besonderer Rivalität zu jenem des FCB”. Nach eigenen Angaben versucht der Verein noch, gegen das Anreiseverbot vorzugehen.

Mehr als 40 Menschen bei Krawallen im September verletzt

Schon beim Gruppenspiel des Bundesligisten 1. FC Köln in Nizza im September 2022 kam es am Rande des Spiels zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen den rivalisierenden Fangruppen. Das Spiel konnte letztlich nur mit einer einstündigen Verspätung beginnen. Damals wurden mehr als 40 Menschen verletzt, darunter neun Polizisten. Das europäische Fan-Bündnis Football Supporters Europe schrieb von einer “schrecklichen Woche” für die Fan-Rechte und die Reisefreiheit innerhalb Europas.

Zuletzt verweigerten die italienischen Behörden den Anhängern von Feyenoord Rotterdam bei der Europa-League-Partie gegen AS Roma am (morgigen) Donnerstag den Zugang zum Stadion. Außerdem kam es im Achtelfinal-Duell der Champions League zwischen SSC Napoli und Eintracht Frankfurt ein tageslanges Hin und Her um den Ausschluss der Frankfurter Fans. Die Partie wurde daraufhin von Krawallen und Gewalt überschattet.