Am Wochenende hielt Claudia Pechstein beim CDU-Konvent in Polizeiuniform eine Rede. Die Eisschnelläuferin kritisierte dabei unter anderem, dass in Deutschland Tausende abgelehnte Asylwerber nicht abgeschoben würden. Sie begründete dies mit mehr Sicherheit im Alltag. Dafür erntete die Olympionikin viel Lob, aber auch Kritik. Außerdem sprach sie sich gegen Gendersternchen und politisch korrekte Sprachregelungen aus. Zudem plädierte Pechstein für traditionelle Familien und die Stärkung des Breiten-und Schulsports. Dieser Auftritt schmeckte nicht jedem. Gegenüber der “Bild” verriet Pechstein, dass die Scheibe des Autos ihres Lebensgefährten zerstört wurde.

Ihr Lebensgefährte hat am Mittwoch Anzeige bei der Berliner Polizei erstattet. Auf Bildern, die dem deutschen Medium vorliegen ist zu sehen, dass das Fenster des Mercedes auf der Fahrerseite zerstört wurde. “Ich kann mir vorstellen, dass das ein Anschlag auf mich war und dass er im Zusammenhang mit meinem Auftritt beim CDU-Konvent am vergangenen Wochenende steht,” sagte Claudia Pechstein. Die Betroffenen sagten, dass beim Öffnen Teile der Scheibe aus dem Fenster fielen.

Von Zufall will die ehemalige Sportlerin jedoch nichts wissen. “Es ist schockierend und befremdend, dass so etwas passiert. Hier hat jemand offenbar bewusst auf ein von mir genutztes Auto geschossen. Ich bin erschüttert und entsetzt,” fügte Pechstein hinzu. Derzeit ist allerdings noch unklar, ob es sich um einen gezielten Anschlag handelt. Angaben zufolge habe sich der Vorfall auf dem Grundstück von Pechstein und ihrem Lebensgefährten zugetragen. Die Ermittler gehen jedenfalls derzeit von einer “Sachbeschädigung am Kfz” aus.

Pechstein hält Rekord bei Olympia-Teilnahmen

Pechstein war im Laufe ihrer Karriere bei acht Olympischen Winterspielen. Das ist ein Weltrekord, den sie sich mit dem japanischen Skispringer Noriaki Kasai teilt. Ihre erste Medaille holte die Eisschnellläuferin bei den Olympischen Spielen in Albertville 1992. In den darauffolgenden Jahren kamen acht Olympia-Medaillen sowie dutzende WM-und EM-Medaillen hinzu. In dreißig Jahren verpasste sie nur einmal eine Olympiateilnahme, nämlich 2010 in Vancouver. 2009 wurde sie mit Blutdoping konfrontiert, was zu einer zweijährigen Sperre führte.

Seit 2010 ist Pechstein mit Matthias Große, dem Präsidenten der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft liiert. Er ist auch der sportliche Betreuer von Pechstein und hatte maßgeblichen Anteil an ihrer Rückkehr nach der Sperre.