Die deutsche Bundesanwaltschaft mit Sitz in Karlsruhe hat mit Blick auf den Anschlag auf die Gaspipeline Nord Stream am 26. September 2022 im Jänner dieses Jahres ein verdächtiges Schiff durchsuchen lassen. Das teilte die Behörde auf Anfrage der dpa heute mit.

Der Mitteilung waren Berichte vorausgegangen, denen zufolge eine Gruppe von sechs Personen im September mit einer in Rostock gemieteten Jacht auf die Ostsee gefahren sei, um Sprengsätze an der Gaspipeline anzubringen.

Aus der Bundesanwaltschaft hieß es außerdem, es bestehe der Verdacht, dass das Schiff zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte.

War eine pro-ukrainische Gruppe für den Anschlag auf Nord Stream verantwortlich?

Recherchen von ARD, SWR und der Wochenzeitung “Zeit” hatten Details aus den Ermittlungen veröffentlicht. An den Ermittlungen seien Behörden in Deutschland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden und USA beteiligt gewesen, hieß es in den Berichten. Außerdem: Eine “pro-ukrainische Gruppe” sei für den Anschlag auf die Gaspipeline verantwortlich gewesen.

Diesbezüglich heißt es in den Berichten, dass die Jacht von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden sei, welche “offenbar zwei Ukrainern gehört”, hieß es. Das scheint bisher aber der einzige Hinweis auf eine Spur in Richtung Ukraine zu sein.

Verdächtiges Schiff sei drei Wochen vor den Explosionen gemietet worden - mutmaßlich von zwei Ukrainern

Das Team, das den Anschlag mutmaßlich verübt hat, soll aus einem Kapitän, zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten und einer Ärztin bestanden haben. Diese Gruppe soll die Jacht am 6. September – also knapp drei Wochen vor den Explosionen – in Rostock gemietet haben. Nach der Rückgabe seien auf dem Schiff Spuren von Sprengstoff gefunden worden, so die Berichte. Diese wurden nun von der Bundesanwaltschaft bestätigt.

Der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychajlo Podoljak, stritt eine Beteiligung der Ukraine prompt ab. Die Ukraine habe nichts mit dem Anschlag auf Nord Stream zu tun und keine Informationen über pro-ukrainische Sabotage-Gruppen, twitterte er.

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Kommentare

  • Dieter sagt:

    Es ist erstaunlich wie die USA wieder mal einen Sündenbock gefunden hat. Es ist ja mittlerweile bekannt das diese den Krieg brauchen sonst gehen die Pleite.

  • Deuteronomium sagt:

    kein Bild vom Boot ?

  • We the people sagt:

    Jo eh und Zitronenfalter falten Zitronen. Ich persönlich habe ja den Verdacht, es war das Krümelmonster. Aber mal ehrlich was klingt bei gesundem Menschenverstand plausibler: die Theorie von Hersh oder dieses Konstrukt?

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  • Zentgraf sagt:

    Jetzt holen Sie die ganz große Mutmaßung heraus, mit der keiner der Beteiligten mehr in Frage kommen kann.

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  • maRIa sagt:

    dh es kommen alle in frage, außer russland … 🙂

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  • Rechtsausleger sagt:

    Da auf Grund der Komplexität der Operation und der Menge an Sprengstoff die benutzt wurde nicht staatliche Akteure schon frühzeitig ausgeschlossen wurde, drängt sich der Verdacht auf, dass “pro-ukrainische Gruppe” jetzt die neue Bezeichnung für westliche Geheimdienste ist.

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  • Edmund Sackbauer sagt:

    Daß die Deutschen sich das gefallen lassen
    und die ZEIT und die NY times sind mittendrin, es stürzen wahrlich große Namen.
    Daß ich sowas erleben muß.

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  • Fake News! sagt:

    Behauptungen, wonach eine mysteriöse “proukrainische” Gruppe die Pipeline-Explosionen durchgeführt habe, sehen laut dem Kreml wie eine koordinierte “Fehlinformationskampagne” aus. Die anonymen Berichte tauchten nur wenige Tage nach dem Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz in Washington auf, wo er sich mit US-Präsident Joe Biden und anderen Beamten traf.

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  • Josef sagt:

    Es hat ein bisschen gedauert, aber es war zu erwarten!

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  • GF 99 sagt:

    Würde mich nicht wundern, wenn die Amis da mit geholfen haben.

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