Im Fall der teilweise detonierten Sprengsätze bei den Zeugen Jehovas in der Steiermark ist am Mittwoch ein verdächtiger Mann festgenommen worden. Das teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Mittwochnachmittag mit. Details sollen bei einer Pressekonferenz heute, Mittwoch, um 18.00 Uhr in der Landespolizeidirektion Steiermark in der Straßgangerstraße 280 in Graz mitgeteilt werden.

Die Zeugen Jehovas waren seit dem Vorjahr mehrfach Ziele von Anschlägen im deutschsprachigen Raum. Die Festnahme des mutmaßlichen Täters durch die österreichische Polizei dürfte für ein Durchatmen der seit 2009 in Österreich anerkannten Glaubensgemeinschaft führen.

Weitere Anschläge

Erst Anfang des Monats war es in der Steiermark erneut zu einem Sprengstoffanschlag auf das Auto eines Zeugen Jehovas gekommen. Der folgenreichste Vorfall der jüngeren Vergangenheit hatte freilich mit der Anschlagsserie in der Steiermark nichts zu tun. Bei einem Amoklauf durch ein ehemaliges Mitglied starben im März 2023 in Hamburg sieben Zeugen und der Täter selbst. Wenige Monate später wurden im steirischen Leibnitz während einer Gebetsstunde Bomben an Fahrzeugen von zwei Mitgliedern angebracht. Verletzt wurde niemand. Ende März diesen Jahres wurde in Kalsdorf bei Graz ein Paket mit einem funktionstüchtigen, selbst gebauten Sprengsatz im Eingangsbereich des Königreichsaals, also des Versammlungsraums der Gemeinschaft platziert. Auch da kam es zu keinen Verletzungen.