Weil Wien in der Pandemie-Bekämpfung laufend einen Sonderweg einschlägt, hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) jetzt auch Geimpfte und Genesene erstmals schlechter gestellt, indem sie für Events und Nachtgastro zusätzlich einen negativen PCR-Test vorweisen müssen. Aus epidemiologischer Sicht wahrscheinlich eine sinnvolle Maßnahme, aus organisatorischer Sicht eher weniger, denn: Mittlerweile häufen sich Beschwerden, wonach sich die Auswertung der Tests, bzw. die Übermittlung des Ergebnisses unverhältnismäßig lange dauert.

Der Grund dürfte die gestiegene Nachfrage sein, die die Labore an die Kapazitätsgrenzen bringt. Ein Beispiel: Wenn jemand am Samstagabend in Wien in eine Disco möchte und hierfür Freitagvormittag einen PCR-Test absolviert, so kann es mittlerweile sein, dass das Ergebnis erst Sonntag eintrudelt. Ohne gültigen Negativ-Test darf die Person aber keine nachtgastronomische Einrichtung betreten. Selbiges gilt auch für Events ab 25 Personen, wie beispielsweise Kino-Besuche oder das Anfeuern der Lieblingsmannschaft im Fußballstadion.

"Warte seit 25 Stunden auf mein Ergebnis"

In der Hauptstadt seinen Theaterbesuche daher fast nicht mehr möglich, macht ein Wiener seinem Unmut auf Twitter Luft. “Ich werde mein Wahlabo um 54 Euro pro Karte nicht einlösen, weil wenn das Labor aufgrund von Überlastung meinen Gurgeltest nicht rechtzeitig auswertet, kann ich die Karte weghauen. Sage ich als drei Mal geimpfter.” Ein anderer klagt: “Um nur auf die Tests setzen zu können, müsste die erforderliche Infrastruktur ausgebaut werden. In Österreich kommen sie seit 2,5G am Arbeitsplatz gilt, mit dem Auswerten nicht mehr hinterher. Tests gelten in Wien zwei Tage. Tests gelten in Wien zwei Tage, du kriegst aber erst teilweise nach drei Tagen das Ergebnis.”

Ein weiterer Wiener schreibt: “Gibt es aktuell Probleme/Verzögerungen bei Wien gurgelt? Hab meinen Test gestern kurz nach 11 Uhr gemacht, aber nach 25 Stunden kommt leider immer noch kein Ergebnis. Normalerweise kommt es ja nach rund 20 Stunden.”