Die Anti-Israel-Demonstranten haben es offenbar auf die freie Presse abgesehen. Am Donnerstag stürmten sie in New York das Gebäude der Tageszeitung New York Times. Sie randalierten und zerstörten ein Polizeiauto. Dabei riefen sie „Free Gaza“ und beschmierten das Polizeiauto. Der Grund: Sie sind mit der Berichterstattung über den Krieg zwischen Israel und der Hamas nicht einverstanden und fordern einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen.

Demonstranten fordern Schließung der New York Times

Tag für Tag marschieren in New York tausende Palästina-Demonstranten durch die Straßen. Beim Protestmarsch am Donnerstag marschierten sie durch Midtown Manhattan und legten den Verkehr während der Hauptverkehrszeit lahm. Am Abend betraten zahlreiche schließlich das Gebäude der New York Times und besetzten die Lobby. Zunächst hatten sich Tausende mit palästinensischen Flaggen und mit Schildern mit der Aufschrift „Befreit Palästina“ und „Beendet die Besatzung jetzt“ vor dem Gebäude versammelt. Dort riefen sie gemeinsam: „Schließen!“.

Gegen 17 Uhr betrat eine Gruppe das Times-Gebäudes und blieb dort eine Stunde lang. Dabei verlasen sie Demonstranten Namen von Palästinensern, die im Gazastreifen seit Beginn des Krieges getötet worden seien. Ebenso verteilten sie Ausgaben einer fingierten Zeitung – „The New York War Crimes“ –, die den Medien „Mitschuld an der Verschleierung von Völkermord“ gaben. Das Wort „Lies“ („Lügen“) wurde auf die Türen der Times-Zentrale gemalt. Es war nicht sofort klar, ob jemand während des Sitzstreiks verhaftet wurde.

Zahlreiche prominente Orte in New York besetzt

Die Aktion fand statt, nachdem Schüler in ganz New York City ihre Klassenzimmer zwecks Teilnahme an der Demonstration verlassen hatten. Die Demonstration bei der Times war die jüngste in einer Reihe von Aktionen an prominenten Orten in New York. Am Dienstag besetzten Aktivisten etwa kurzzeitig die Freiheitsstatue. In der Woche zuvor drängten sich Hunderte von ihnen im Grand Central Terminal und brachten den Verkehrsknotenpunkt während der Hauptverkehrszeit zum Erliegen.

New York Times berichtet keineswegs israel-freundlich – im Gegenteil

Im Gegensatz zu gängigen Vorurteilen fällt die New York Times keineswegs durch eine israel-freundliche Berichterstattung auf. Sie hat schon mehrmals ungeprüft falsche Angaben der Hamas über Todesopfer übernommen. Auch in der Vergangenheit sorgte das Blatt mehrmals für Kontroversen, weil es der Propaganda diktatorischer Regime Glauben schenkte. So beschäftigte es etwa in den 1930er Jahren einen Korrespondenten in Berlin, der enge Beziehungen zur Naziführung pflegte. Nur zu gerne übernahm der Schreiber die Nazi-Propaganda. Am 1. September 1939 berichtete die New York Times etwa, Polen habe Deutschland überfallen.