Eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion zu antisemitischen Straftaten an die Bundesregierung bringt nun weitere erschreckende Details ans Licht. Die Antwort darauf liegt der WELT vor. Aufgrund von “ausführlicheren Klassifizierungen und Qualitätskontrollen” finden nach und nach mehr Informationen Eingang in die Statistik.

Bis zum 27. November 2023 sind rund 1600 Straftaten im Bereich der Politisch Motivierten Kriminalität (KPMD-PMK) erfasst worden. Mehr als 700 davon wurden als antisemitisch eingestuft. Die Taten sind größtenteils der “ausländischen” oder “religiösen” Ideologie im Spektrum der Politisch Motivierten Kriminalität (PMK) zuzuordnen.

Antisemitische Delikte: "Deutsche" vor Syrern und Türken

Bei den meisten der erfassten antisemitischen Delikte handelt es sich um Sachbeschädigung (405 Fälle) und Volksverhetzung (329 Fälle). Zusätzlich werden häufig “Belohnung und Billigung von Straftaten” (211 Fälle) festgestellt, ebenso wie die “Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten” (129 Fälle) und die “Verletzung von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten” (77 Fälle).

Von den 463 Tatverdächtigen haben die meisten (259) die deutsche Staatsangehörigkeit. Ob es in deren Familien eine Migrationsgeschichte gibt, geht aus den Zahlen nicht hervor. An zweiter Stelle stehen Tatverdächtige mit syrischer Staatsangehörigkeit (64), an dritter Stelle Tatverdächtige mit türkischer Staatsangehörigkeit (26).

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