Fast ein Viertel der 1074 im 6. Wiener Bezirk zum Religionsunterricht angemeldeten Schüler sind muslimischen Glaubens. In vielen anderen Bezirken ist die Zahl noch dramatischer. Nicht zuletzt deshalb wollen Martina Hammerer, Bezirksleiterin der ÖVP Frauen, und die Landtagsabgeordnete Laura Sachslehner einen besonderen Fokus auf den islamischen Religionsunterricht legen. Ihre Forderung: Die entsprechenden Lehrkräfte haben dafür Sorge zu tragen, dass jegliche Form des Antisemitismus entschieden bekämpft wird. In die Pflicht nehmen wollen die Politikerinnen vor allem die Glaubensgemeinschaft IGGÖ.

"Kein Platz für Antisemitismus"

„Der immer stärker aufkeimende Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen und an Wiener Schulen erfordert konsequentes und rasches Vorgehen in allen uns zur Verfügung stehenden Bereichen – so auch im muslimischen Religionsunterricht, in dessen Rahmen Kinder und Jugendliche neben Wertehaltungen auch religiöse Anschauungen und Grundsätze vermittelt bekommen. Hier müssen auch islamische Religionslehrer in die Pflicht genommen werden. Die Zahlen aus der Landstraße offenbaren, dass wir vor allem schon in der Volksschule ein Bewusstsein dafür schaffen und klar machen müssen, dass es für Antisemitismus in unserer Stadt keinen Platz gibt“, so ÖVP-Gemeinderätin Laura Sachslehner.

Wollen dem Antisemitismus im Islamunterricht den Kampf ansagen: Martina Hammerer und Laura SachslehnerÖVP Wien

Dass islamische Religionslehrer eine besondere Vorbildfunktion haben, meint auch Martina Hammerer. Sie appelliert: “Deshalb fordern wir, dass sie zu Toleranz gegenüber anderen Religionen, insbesondere dem Judentum, aufrufen, denn Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.”