IKG-Präsident Oskar Deutsch warnt vor einer “noch nie dagewesenen Explosion” des Judenhasses. 2023 wurden bereits 1.147 antisemitische Vorfälle gemeldet – so viele wie nie zuvor seit Beginn der Erfassung im Jahr 2008.

Besonders besorgniserregend: die Zunahme der physischen Angriffe von 14 auf 18. Im Dezember gab es sogar einen Brandanschlag auf den jüdischen Friedhof in Wien.

Hauptursache für den Anstieg des Antisemitismus: der Nahost-Konflikt. 536 antisemitische Massenzuschriften und 426 Fälle von verletzendem Verhalten stehen im Zusammenhang mit den Anti-Israel-Demos.

Deutsch sieht Politik gefordert

Deutsch fordert schnellere Justiz: “Es werden zwar immer wieder Anzeigen gemacht, es wäre aber wichtig, dass die auch zu Verurteilungen führen.” Man solle “ein, zwei Fälle” schnell behandeln, “um den Antisemiten zu zeigen, dass Antisemitismus kein Kavaliersdelikt ist”.

Die jüdische Gemeinde in Österreich lässt sich nicht einschüchtern. “Wir lassen uns aber nicht unterkriegen. Unser jüdisches Leben findet ganz normal statt”, so Deutsch.