
Ariel Muzicant jetzt Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses
Der ehemalige Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Ariel Muzicant ist einstimmig zum neuen Präsidenten des Europäischen Jüdischen Kongress (EJC) gewählt worden. Ein Hauptfokus der Arbeit des EJC liegt zurzeit auf der Betreuung von jüdischen Flüchtlingen aus der Ukraine.
Das Exekutivkomitee des Europäischen Jüdischen Kongress (EJC) hat auf Vorschlag von Moshe Kantor Ariel Muzicant einstimmig zum neuen EJC-Präsidenten gewählt. Muzicant übernimmt die Funktion vorläufig interimistisch bis zur nächsten außerordentlichen Generalversammlung des EJC im Herbst 2022.
Muzicant: "Europa ist in den schwierigsten Zeiten seit dem Zweiten Weltkrieg"
Moshe Kantor hatte zuvor seine Funktion als EJC-Präsident zurückgelegt, nachdem er am 8. April 2022 von der Europäischen Union auf die Liste der sanktionierten Persönlichkeiten gesetzt wurde. “Europa erlebt die schwierigsten Zeiten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs”, unterstreicht Muzicant. “Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Flüchtlingskrise sind wir alle sehr gefordert. Daher war es wichtig so schnell wie möglich für Kontinuität im EJC zu sorgen und sich weiter voll auf die Unterstützung der jüdischen Flüchtlinge aus der Ukraine in Europa zu konzentrieren.”
Der EJC ist die politische Vertretung des Europäischen Judentums und wurde gegründet, um den jüdischen Gemeinden in ganz Europa eine einheitliche Stimme zu geben, ihre gemeinsamen Interessen und Anliegen zu vertreten und um ihre spezifischen Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Der EJC hat seinen Sitz in Brüssel und vereint und koordiniert 42 nationale jüdische Gemeinden in Europa, die etwa 2,5 Millionen Juden umfassen.
Muzicant ist bereits Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses
Ariel Muzicant, geboren in Haifa, absolvierte ein Medizinstudium in Wien. Ab 1977 war er als zertifizierter Immobilienmakler und Unternehmer tätig. Zudem war er von 1998 bis 2012 Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) sowie von 1980 bis 1994 Gründer und Präsident der Zwi-Perez-Chajes-Schule in Wien. Zwischen 1978 und 2012 war er darüber hinaus verantwortlich für den Wiederaufbau der Infrastruktur der Jüdischen Gemeinde, u.a. von Kindergärten und Synagogen in Österreich. Zurzeit ist er auch Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC).
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Offener Brief zum Nachdenken betreffend des Massaker in Israel.
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Breit werden hauptsächlich die Symptome des Konfliktes ausgebreitet und Schuldzuweisungen vorgebracht, die als als Rechtfertigungen dienen, um brutales und menschenverachtendes Vorgehen zu legitimieren. Dieser offensichtlich falsche Weg wird schon Jahrzehnte sinnlos verfolgt.
In der arabischen Welt werden die Israeli als westliche Kolonialherren betrachtet. Dieses Bild wird nicht einmal im Ansatz versucht zu korrigieren, sondern sogar im Gegenteil weiter verstärkt bis es unweigerlich zu einer Katastrophe kommt.
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Um sich ein gerechtes Bild der verworrenen Lage zu machen, ist über beide Seiten im gleichen Ausmaß zu berichten. Ursachen, geschichtlichen Kontext aber auch Ungerechtigkeiten sind objektiv dar zustellen, nur dann können sie erst auf gearbeitet werden.
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