Dem längsten Tunnel Österreichs steht noch im ersten Halbjahr 2022 vor einer Totalsperre: Ab dem 2. Mai muss der Arlbergtunnel, der die Bundesländer Tirol und Vorarlberg verbindet, zuerst für sechs Monate und dann im Jahr 2023 dann noch einmal fünf Monate gesperrt werden. Grund hierfür ist der dringend notwendige Tausch der Fahrbahn, die bereits langsam aber sicher auf ihren 50er zusteuerte – denn derzeit ist immer noch der erste Fahrbahnbelag von der Eröffnung aus dem Jahr 1978 in Verwendung. Weil der Arlbergtunnel einröhrig ist, muss er für die Arbeiten komplett gesperrt werden – ein Verkehrschaos ist damit vorprogrammiert.

Zweite Arlbergtunnel-Sperre innerhalb weniger Jahre

Die anstehende Sperre ist die bereits zweite innerhalb von nur sieben Jahren. Der Arlbergtunnel wurde für seine technische Erneuerung nämlich schon zwischen 2015 und 2017 gesperrt. Laut Stefan Siegele von der ASFINAG soll das Verkehrskonzept während der Bauarbeiten für die Fahrbahnerneuerung ähnlich aufgebaut sein wie damals: So werde klar gergelt, welche Lkws über den Arlbergpass ausweichen dürfen und welche die Strecke großräumig umfahren müssen. Pkws dürfen natürlich über den Pass fahren, allerdings nur ohne Anhänger. Für Camping-Anhänger soll es – anders als bei der vorherigen Sperre – in der Nacht Slots geben, wo diese dann über den Pass fahren können.

63 Millionen Euro für neuen Arlbergtunnel

Nicht nur am Arlbergtunnel wird heuer gebaut. Auch an den Landesstraßen stehen größere Sanierungsprojekte an: So wird etwa der Autobahn-Anschluss bei Dornbirn umgebaut, die Fertigstellung soll im Februar erfolgen und dann auch einen neuen Namen tragen. Der neue Anschluss heißt dann Dornbirn-Süd, die alte Anschlussstelle Dornbirn-Süd wird in Dornbirn-West umbenannt.

Auch die fast 40 Jahre alte Bahnunterführung an der L203 zwischen Götzis und Altach wird zwischen Mitte März und Ende November erneuert. Ein paar kleinere Baustellen werden im Jahr 2022 für die ASFINAG noch hinzukommen, welche das sind, wird aber erst festgelegt. In den Arlbergtunnel investiert die ASFINAG in den beiden Jahren des Umbaus insgesamt 63 Millionen Euro.