“Je klarer es wird, dass es keine Entscheidung am Schlachtfeld geben kann, desto stärker wird der Druck werden, mit Verhandlungen zu beginnen”, stellt Wehrschütz in seinem Beitrag für die Zeit im Bild fest. Und erklärt, dass das Scheitern der Gegenoffensive für Kiew schwere Folgen hat. Präsident Wolodimir Selenskjy habe “offensichtlich ein extrem gestörtes Verhältnis zu Putin – und umgekehrt”. Ohne Vertrauensbasis würden Friedensverhandlungen schwierig.

Armin Wolf bläst zur Gegenoffensive

Die Einschätzung gefiel dem ukrainischen Botschafter in Wien, Vasyl Khymynets gar nicht. In einem Beitrag auf X macht er seinem Unmut Luft: Es sei den österreichischen Zusehern verschwiegen worden, dass der “Kriegsverbrecher Putin” die Ukraine überfallen habe, einen “genozidalen Krieg”  führe, und Putin die Tötung, Vergewaltigung, Folterung und Deportation von Ukrainern in Auftrag gegeben habe. “Warum werden diese Tatsachen von ORF verschwiegen? Wer kann dann Vertrauens[v]erhältnis zu Putin haben?”, so der Botschafter.

Sofort leitete Armin Wolf die Gegenoffensive des ORF ein: “Sie meinen ernsthaft, das würde vom ORF verschwiegen? Bei allen Respekt, aber haben Sie gestern zum ersten Mal seit Februar 2022 den ORF eingeschaltet?”, postet der Moderator ebenfalls auf X und macht deutlich: „Diese Kritik ist derart faktenbefreit und absurd, dass ich Sie damit schlicht nicht ernst nehmen kann.“

Der ORF geriet auch wegen der Berichterstattung zum Krieg in Gaza immer wieder in die Kritik: Täter-Opfer-Umkehr mit Antisemitismus-Verdacht in einer ORF-Kinder-Newssendung – und dann stellte sich auch noch der Korrespondent des Zwangsgebühren-TV bei seiner Live-Schaltung vor ein übles Hass-Plakat gegen Israel. Er sagte dabei nichts dazu, er distanzierte sich nicht davon.

ORF auch wegen Israel im Kreuzfeuer der Kritiker