Ein französischer Arzt hat die Röntgenaufnahme eines Opfers des islamistischen Anschlags auf die Pariser Konzerthalle Bataclan im November 2015 im Internet zum Verkauf angeboten. Darauf zu sehen: Der durchschossene Unterarm seiner Patientin. Die junge Frau wurde nicht um Erlaubnis gebeten. Der Mediziner räumte die Auktion ein und verwies auf „pädagogische Beweggründe“. Das Angebot zog er daraufhin zurück. Es sei ein „Fehler“ gewesen, die Patientin nicht um Erlaubnis gebeten zu haben. Das Bild, das zur Illustration des Auktionsangebots auf der auf digitale Kunst spezialisierten Plattform „OpenSea“ angezeigt wurde, war am Sonntag noch abrufbar.

90 Menschen starben im Konzertsaal

Der Preis für die Aufnahme war auf 2446 Euro angesetzt worden und in dem Angebot war zu lesen: „Diese junge Patientin, die bei dem Angriff ihren Freund verloren hat, hatte eine offene Fraktur des linken Unterarms mit einer verbliebenen Kalaschnikow-Kugel im Weichgewebe“. Islamistische Angreifer hatten am 13. November 2015 im Konzertsaal Bataclan, vor Cafés und Restaurants und nahe einem Fußballstadion in der französischen Hauptstadt 130 Menschen getötet. Allein im Bataclan starben 90 Menschen. Auch von Opferverbänden kam scharfe Kritik an dem Chirurgen. Der Chef des Pariser Krankenhausverbandes, Martin Hirsch, sprach laut „Welt“ in einer Mitteilung an die Belegschaft von einer „skandalösen Tat“.