Wenige Tage nach der Rückkehr von seiner ersten Weltraummission auf die Erde berichtete der deutsche Astronaut Matthias Maurer über seine Zeit auf der Internationalen Raumstation ISS. Nachrichten zur Gewalteskalation in der Ukraine und dem Beginn des russischen Angriffskriegs hätten er und seine Astronautenkollegen täglich verfolgt. Die russischen Besatzungsmitglieder hätten das Thema “direkt angesprochen”. Alle Astronauten seien “entsetzt und betroffen” über die Entwicklungen auf der Erde gewesen. “Ich hatte den Luxus, dass ich da oben in einer kleinen Blase leben durfte”, sagte Maurer.

Computerillustration der NASA zeigt eine unbemannte Kapsel, die vom Roboterarm der ISS gepackt wird.APA/dpa/Bildfunk

Spannungen zwischen Moskau und russischen Raumfahrtnationen

Auf der ISS hätten die Astronauten “wie Brüder und Schwestern” gelebt. Nicht so auf der Erde: Wegen des Kriegs gibt es erhebliche Spannungen zwischen Moskau und den westlichen Raumfahrtnationen. Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos hatte zuletzt die Zukunft der Station nach Auslaufen des Vertrags 2024 offen gelassen. Die NASA strebt dagegen eine Laufzeit bis 2030 an.

10. November 2021: Start der SpaceX Crew-3-Mission der NASA zur Internationalen Raumstation mit den NASA-Astronauten Raja Chari, Tom Marshburn, Kayla Barron und dem ESA-Astronauten Matthias Maurer an BordAPA/AFP/NASA/Joel KOWSKY
11. November 2021: Der Astronauten Tom Marshburn heftet Matthias Maurer das offizielle NASA-Astronautenabzeichen an.APA/AFP/NASA TV/Handout

Maurer war am Freitag nach einem halben Jahr auf der ISS auf die Erde zurückgekehrt. Der 52-Jährige landete mit drei US-Kollegen an Bord einer Dragon-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX vor der Küste Floridas im Meer und flog dann an Bord einer Luftwaffenmaschine nach Deutschland. Maurer war der 600. Mensch und der zwölfte Deutsche im All.

Matthais Maurer zeigt den Daumen nach oben, nachdem ihm und den drei anderen NASA-Astronauten nach der Landung im Golf von Mexiko am frühen 6. Mai 2022 aus dem Endurance-Raumschiff geholfen wurde.APA/AFP/NASA/Aubrey GEMIGNANI
Matthias Maurer kurz vor seiner Reise ins AllAPA/dpa/Rolf Vennenbernd
Die Crew-Astronauten der SpaceX Crew-3-Mission, darunter ESA-Astronaut Matthias Maurer (ganz links)APA/AFP/NASA