Großeinsatz im deutschen Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern): Zwei afghanische Flüchtlinge im Alter von 18 und 22 Jahren sollten eigentlich in Abschiebegewahrsam genommen und nach Spanien abgeschoben werden. Die Situation eskalierte jedoch: Die Mutter der beiden verhinderte dies, indem sie sich mit ihrer sechsköpfigen Familie in der Wohnung einer evangelischen Kirchengemeinde verschanzte.

Anschließend bedrohte sie die Beamten. Diese nahmen die Drohung ernst, wie die Polizeisprecherin Juliane Zgonine bestätigte.

Polizisten stürmten das Gebäude

Schwer bewaffnete Spezialkräfte begleiteten daraufhin ein Verhandlungsteam, das versuchte, mit den Verschanzten zu sprechen. Zusätzlich positionierten sich mehrere Polizisten mit einem Rammbock und einer Kettensäge vor dem Gebäude – diese kamen jedoch nicht zum Einsatz.

Nach etwa vierstündigen Bemühungen, mit der Familie im Gespräch zu bleiben und sie zum Öffnen der Tür zu bewegen, seien Einsatzkräfte schließlich “mit einfacher körperlicher Gewalt” in die Wohnung eingedrungen, sagte die Polizeisprecherin.

Zwei Personen wurden in ein Krankenhaus gebracht

In der Kirche stellten die Polizisten fest, dass einer der beiden Männer verletzt war. Wie dies geschah, ist nicht bekannt. Die Frau befand sich zudem in einem psychischen Ausnahmezustand. Beide wurden in ein Krankenhaus gebracht.

“Bei der Durchsuchung aller Personen wurden bei der Mutter, dem Sohn (22) und der Tochter Messer versteckt am Körper gefunden”, teilte die Polizei nach Abschluss der Aktion weiter mit. Gegen die Mutter sei ein Strafverfahren wegen Bedrohung und Nötigung eingeleitet worden. Weitere Personen oder Einsatzkräfte seien bei dem Einsatz nicht verletzt worden. Für Außenstehende habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden.