Bei der traditionellen Pressekonferenz des Paraolympischen Komitees war Vorfreude und Motivation im Hinblick auf die bevorstehenden Spiele in Tokio deutlich spürbar. Neben der Präsidentin des Österreichisches Paralympischen Committees (ÖPC) –der ehemaligen Ministerin–Maria Rauch-Kallat, der Generalsekretärin Petra Huber und der Teamleiterin Julia Menninger waren auch drei paraolympische Sportler vor Ort.

"Der Ball weiß nicht, wer welchen Rang hat"

Der 24-jährige Tennisspieler Nico Langmann war sichtlich gut gelaunt und schaute optimistisch auf die bevorstehenden paraolympischen Spiele. „Der Ball weiß ja nicht, wer welchen Rang hat. Der Ball fliegt so, wie ich ihn treffe,“ äußerte er seine Chancen im Hinblick auf die Konkurrenz. Der junge Wiener wird vom Vater des österreichischen Tenisasses Dominic Thiem, Wolfgang, trainiert. Dieser sei „genauso hart, aber auch genau so gut“ zu ihm wie zu allen anderen und mache aufgrund seiner Behinderung keinen Unterschied. Langmann war als kleines Kind in einen Autounfall verwickelt worden und ist seitdem querschnittsgelähmt.

Die Radfahrerin Yvonne Madzinke nimmt dieses Jahr das erste Mal an paraolympischen Spielen teil.  „Die Vorfreude ist riesengroß. Es ist das sportliche Großereignis und der Lebenstraum, den man als Sportler erreichen kann,“ so die gebürtige Münchnerin. „Ich habe riesengroßen Respekt. In Tokio sind die Besten der Welt am Start.“ Im Interview mit eXXpress betonte sie auch die Wichtigkeit von Routinen und Disziplin. Auch die coronabedingte Verschiebung um ein Jahr sah sie eher als Vorteil, sie habe dadurch mehr Zeit zur Vorbereitung gehabt.

Mendy Swoboda: "Bin an der Belastungsgrenze"

Nicht zu hundert Prozent überzeugt schien jener zu sein, der die glanzvollsten Leistungen in seiner Disziplin hervrogebracht hat – der Para-Kanute Mendy Swoboda. Der 31 Jahre alte Sportler , der bei der Weltmeisterschaft 2016 Silber geholt hatte, sagte über sich selber „ Ich bin an meiner Belastungsgrenze.“ Der junge Mann, dem als Kind aufgrund eines Unfalls ein großer Teil der Beine amputiert werden musste, war nicht besonders glücklich darüber, dass er wegen der Corona-Beschränkungen im letzten Jahr nicht, wie üblich, mit dem dänischen Team trainieren hätte können.  Er sei in Österreich einer der einzigen, der auf die 200m- Disziplin spezialisiert sei , außerdem habe ihm der richtige Trainer gefehlt. Am Wochenende habe er sogar Fieber gehabt, weil er so viel trainiert habe. Jetzt wo es ihm wieder gut geht,  möchte er einfach hinfliegen und machen – ohne Druck.

Das eXXpress-Team wünscht den ambitionierten Sportlern viel Erfolg und Freude in Tokio !