Eineinhalb Wochen vor der vorgezogenen Präsidentenwahl in Ecuador ist der Kandidat Fernando Villavicencio (59) nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito getötet worden.

Villavicencio wurde durch Schüsse getötet, als er ein Auto bestieg. Die Sicherheitskräfte schossen auf den mutmaßlichen Täter, der später an seinen Verletzungen starb, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

“Ich bin empört und schockiert über die Ermordung des Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio. Meine Solidarität und mein Beileid gelten seiner Frau und seinen Töchtern”, schrieb Präsident Guillermo Lasso auf Twitter. Laut Lasso ist “das organisierte Verbrechen zu weit gegangen”.

Ecuadors Staatschef Guillermo Lasso (67)Reuters

Ermordeter Präsidentschaftskandidat hatte zum Kampf gegen die Korruption aufgerufen

Villavicencio bewarb sich als Kandidat der Bewegung Construye (Baue) um das höchste Staatsamt in dem südamerikanischen Land und lag laut den jüngsten Umfragen auf dem vierten Platz. Als Journalist und Abgeordneter hatte er immer wieder die überhandnehmende Korruption in Ecuador kritisiert.

Am 20. August finden in Ecuador vorgezogene Präsidenten- und Parlamentswahlen statt. Diese waren nötig geworden, nachdem Präsident Lasso zuletzt inmitten eines Amtsenthebungsverfahrens gegen ihn die Nationalversammlung aufgelöst hatte. Ecuador befindet sich zurzeit in einer schweren politischen Krise.