Dramatische Szenen an den Toren des Vatikans in der Nacht auf heute: Ein Wagen raste durch eine Kontrollstation und gelangte bis vor die Eingangstür des Apostolischen Palastes, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Der laut ersten Angaben etwa 40 Jahre alte Mann hatte seinen Pkw zunächst zum offen stehenden Sant‘Anna-Eingangstor in der Nähe des Petersplatzes gesteuert und war dort abgewiesen worden.

Dann setzte er das Auto zurück und überwand mit hoher Geschwindigkeit sogar zwei Kontrollstellen der Päpstlichen Schweizergarde und des Gendarmeriekorps des Vatikanstaates.

Schweizer Gardisten bewachen die Tore im Vatikan, dazu ist die Gendarmerie im Überwachungseinsatz.

Päpstliche Gendarmerie schoss auf den Wagen

Ein Gendarm des Papstes schoss mit seiner Pistole auf die Vorderreifen, traf aber nur den vorderen linken Kotflügel. Der Wagen hielt nicht, sondern drang weiter in den Vatikan vor.

Das Auto kam bis in den Damasushof – also bis zum Eingang in den Apostolischen Palast. Hier werden unter anderem Staatsgäste vorgefahren und von dort zum Papst geführt. Dort wurde der Wagen gestoppt, der Lenker zum Aussteigen gezwungen und festgenommen. Der Täter ist jetzt in Gewahrsam der päpstlichen Gendarmerie.

Für Papst Franziskus (86) dürfte zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden haben: Er lebt auf der anderen Seite des Vatikans im Gästehaus Santa Marta, während frühere Oberhäupter der katholischen Kirche noch in ihrer Privatwohnung im Apostolischen Palast residierten.

Die Schweizer Garde des Papstes: Nicht nur mit historischen Hellebarden bewaffnet, sondern auch an Sturmgewehren ausgebildet.