“Wir brauchen ihre professionelle Hilfe”, sagte Selenskyj, der die Gruppe am Donnerstag in Kiew empfing. Und die kommt, in Form von harten Worten. “Ich denke nicht, dass die Reaktion der Welt auf diesen Ökozid ausreichend war”, mahnt Thunberg ukrainischen Medien zufolge. Selenskyj berichtete ihr zudem von Problemen bei der Trink- und Nutzwasserversorgung in Kherson. Geschädigt seien zudem der Agrarsektor und die biologische Vielfalt der Region.

Russland soll zu Kompensation gezwungen werden

Der Umwelt-Arbeitsgruppe rund um Thunberg gehörten zudem die schwedische Ex-Vizeregierungschefin Margot Wallström, die irische Ex-Präsidentin Mary Robinson und die finnische Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Heidi Hautala, an. Die Arbeit der Gruppe soll dazu beitragen, Russland zu einer Kompensation der durch den Einmarsch vor mehr als 16 Monaten verursachten Schäden zu zwingen.

Dabei hätte Thunberg selbst wohl am wenigsten damit gerechnet, am heutigen Donnerstag in die Ukraine reisen zu können. Schließlich sagte sie voraus: „Ein führender Klimawissenschaftler warnt, dass der Klimawandel die gesamte Menschheit auslöschen wird, wenn wir nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre aufhören, fossile Brennstoffe zu nutzen.“ Tag-X wäre nach dieser Ansage am 21. Juni gewesen. Doch die Welt ist gegen die Erwartungen der Klima-Kassandra an diesem Tag nicht untergegangen. Und so musste sie das mutmaßlich leichtfertig gegebene Versprechen, nach Kiew zu reisen, wohl jetzt einlösen.