In Zeiten von Rekordinflation müssen zahlreiche Europäer sparen – aber nicht in den Brüsseler Etagen. Hier gönnen sich einige mit den Geldern des Steuerzahlers einen beachtlichen Komfort. Ein Uhren-Experte konnte nun ein paar Uhren identifizieren, die Charles Michel gerne trägt.

Darunter befindet sich etwa eine Rolex, wie er der News-Website „Brussels Signal“ enthüllte, und eine Audemars Piguet Royal Oak. Sie dürfte zwischen beachtlichen 15.000 bis 25.000 Euro (!!) kosten. Der Experte unterstrich, „dass dies eine ‚Mindestbewertung‘ sei. Der Wert des Zeitmessers dürfte eher bei 50.000 Euro liegen, wobei einige Royal Oak-Modelle sogar noch teurer sind.“

Charles Michel (r.) im Gespräch mit der Protokollchefin vor Beginn EU-Gipfels am 30. Juni: Die Uhr an seiner linken Hand...Thierry Monasse/Getty Images
ist eine teure Audemars Piguet Royal Oak.Thierry Monasse/Getty Images

22.000 teures Stück aus 18-karätigem Gelbgold

Erst jüngst wurde der EU-Präsident beim Kauf einer Ellipse Jumbo aus 18-karätigem Gelbgold im Wert von 22.000 Euro gesichtet, die sich dabei in ausgezeichnetem Zustand befand. „Brussels Signal“ hatte davon erfahren und war deshalb auf die teuren Bedürfnisse Michels aufmerksam geworden: „Der hochrangige Eurokrat durchstreifte Uhrengeschäfte in der europäischen Hauptstadt, wobei ein Geschäft für Vintage-Uhren (die vor dem Jahr 1990 angefertigt wurden, Anm.) berichtete, dass er auf der Suche nach einem besonderen Zeitmesser gewesen sei.“

Michel hatte sich nach einem antiken Stück erkundigt, wie eine Quelle preisgab, das in den 1970er Jahren von der führenden Luxusuhrenmanufaktur Patek Philippe hergestellt wurde. Es handelte sich um das Modell Ellipse Jumbo aus 18-karätigem Gelbgold mit einem Verkaufspreis von 22.000 Euro. Nachdem der Ratspräsident die Uhr anprobiert und sich nach ihrer Lebensdauer erkundigt hatte, soll er aber unzufrieden mit teuren Prunkstück gewesen und schließlich das Geschäft verlassen haben, ohne sein Portemonnaie zu öffnen.

Brüssel schweigt, Politologe empört

Ein Pressesprecher des Europäischen Rates wollte die Vorliebe des EU-Präsidenten für teure Uhren nicht kommentieren. Man sei ganz mit dem bevorstehenden G20-Gipfel beschäftigt, ließ er wissen.

Schlicht empörend findet das Verhalten Politologe Ralph Schöllhammer (Webster University), der auch oft bei eXXpressTV zu Gast ist. „Diese Leute sind völlig losgelöst von der Lebenswirklichkeit der meisten Europäer“, meint er auf X (Twitter). Den europäischen Bürgern richtet er aus: „Ihre Steuern subventionieren eine Luxusklasse von meist nutzlosen Bürokraten, während man Ihnen sagt, Sie sollen den Bus nehmen, nicht mehr heiß duschen und kein Fleisch mehr essen.“

Kosten für Büro auf 2,5 Millionen Euro erhöht – wegen „Reisekosten“

Das Büro des Präsidenten des Europäischen Rates kommt den Steuerzahler tatsächlich teuer. Erst Anfang dieses Jahres einigten sich die EU-Beamten darauf, sein Budget von 2 Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro im kommenden Jahr zu erhöhen. Begründet wurde dies mit einer Erhöhung von Michels „Reisekosten angesichts der anhaltenden intensiven internationalen Aktivitäten im Anschluss an den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine“.

Überdies kassiert der Ratspräsident laut „The Brussels Times“ seit 2019 32.700 Euro brutto im Monat. Als Beamter einer europäischen Institution ist er überdies von von der hohen belgischen Einkommenssteuer befreit.