Am Wiener Flughafen wurde Ende August ein türkischstämmiger IS-Anhänger festgenommen. Der erst 17-jährige Wiener hatte eine gleichaltrige Steirerin, die zum Islam konvertiert ist, bedroht und genötigt. Er wurde mittlerweile unter Auflagen freigelassen, wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte.

Über Social Media Kontakt aufgenommen

Der Festnahme waren Ermittlungen der Landesämter für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Steiermark und Wien sowie der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) vorausgegangen. Die Ermittlungen waren über mehrere Monate gelaufen, hieß es auf Anfrage. Der Türke hatte über Social Media Kontakt zu der jungen Steirerin aus dem Großraum Graz aufgenommen. Im Zuge mehrerer Treffen soll er Propagandamaterial des Islamischen Staates (IS) geteilt und Straftaten dieser terroristischen Vereinigung verherrlicht und gutgeheißen haben. Dadurch sei es laut Ministerium zu einer Radikalisierung der jungen Frau gekommen. Außerdem soll der Jugendliche die Steirerin durch Drohungen massiv eingeschüchtert und genötigt haben.

Steirerin wurde angezeigt, Türke aus Untersuchungshaft entlassen

Wie man auf die Spur der beiden gekommen war, wollte ein Ministeriumssprecher nicht präzisieren. Die junge Frau wurde unmittelbar nach der Festnahme des 17-Jährigen einvernommen, bei beiden wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei wurden diverse elektronische Geräte und schriftliche Aufzeichnungen konfisziert. Die Steirerin wurde auf freiem Fuß angezeigt. Der türkischstämmige Wiener wurde am 14. September auf Beschluss des Oberlandesgerichts Graz unter mehreren Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen.

Die Ermittlungen der Polizei – auch im Umfeld der beiden – seien noch nicht abgeschlossen, hieß es. Ob der Bursche in der Struktur des IS eine Rolle spielt oder lediglich ein Anhänger ist, wurde gegenüber der Austria Presse Agentur (APA) nicht mitgeteilt.