Das Experten-Gremium von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) rechnete Anfang September vor, dass es bis zum 29. September zu einem extrem massiven Anstieg des Corona-Intensivbelags auf 326 kommen könnte (mit 68 Prozent Wahrscheinlichkeit zwischen 266 und sogar 399 Patienten). Tatsächlich sind es 150 weniger. Freilich ist jeder Corona-Patient in einem Intensivbett dramatisch, doch die Prognosen dieses Expertengremiums sind vor allem ein relevanter Faktor für die Entscheidungen des Gesundheitsministeriums und für Politiker, die weitere Verschärfungs-Maßnahmen verkündet haben.

Es drängt sich also die Frage auf: Entscheidet die Politik auf Grundlage alarmistischer Einschätzungen? Diese Frage wirft jetzt auch der Facharzt für Innere Medizin und eXXpress-TV-Medicus Dr. Marcus Franz auf. “So zu tun, als ob man mit Simulationsmodellen jedes Intensivbett wochenlang vorausberechnen könnte, ist technokratische Hybris”, gab der Mediziner bereits vor Wochen zu bedenken.