Die österreichische U20-Eishockey-Auswahl startete auch beim dritten Spiel der Weltmeisterschaft gegen Dänemark mit Benedikt Oschgan als Nummer eins im Tor. Nach nur wenigen Sekunden musste man bereits eine Unterzahl absolvieren. Die Dänen spielten in den ersten Minuten ein aggressives Forechecking. Die ÖEHV-Truppe benötigte einige Zeit, um ins Spiel zu kommen. Torhüter Oschgan konnte nach einem schnellen Angriff von Dänemark den Torschuss zunächst abwehren. Doch die Scheibe lag frei und Daniel Olsson traf zum 1:0 (10.). Doch die Mannschaft von Philipp Pinter fand nur 37 Sekunden später die passende Antwort: Luca Auer fing einen Querpass in der Verteidigungszone der Dänen ab, passte scharf zu Ian Scherzer, der direkt zum 1:1 abzog (11.). Am Ende von Drittel eins hatte die ÖEHV-Auswahl ihre erste Überzahlmöglichkeit, konnte die numerische Überlegenheit aber nicht nützen.

Rot-Weiß-Rot erhöhte im zweiten Abschnitt das Tempo. In der Folge nahm man das gegnerische Tor von Kristers Steinbergs öfter ins Visier. Doch bei einem Torschuss-Verhältnis von 8:2 in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels konnte man keinen zählbaren Erfolg verbuchen. Dänemark hatte kurz nach Halbzeit ein Powerplay, Österreich ließ jedoch keinen Gegentreffer zu. Das Match entwickelte sich schon jetzt zu einer Nervenschlacht. Die nach zwei WM-Spielen noch punktelosen Dänen standen mit dem Rücken zur Wand und agierten weiterhin sehr giftig. Kurz vor Drittelende musste Österreich erneut eine Unterzahl spielen. Dänemark nützte diese Phase spät zum 2:1-Führungstreffer: Anton Linde spielte auf Albert Schioldan, der aus kurzer Distanz einnetzte (39.).

Österreich war aufgrund des Rückstands nun gezwungen, im letzten Drittel offensiver zu agieren. Nach einem schönen Angriff der Dänen über die linke Seite stand es plötzlich 1:3, Oliver Marloth verwertete einen Querpass aus kurzer Distanz direkt (44.). Nur 83 Sekunden später erhöhte Dänemark auf 4:1, Hjalte Thomsen schloss eine schnelle Kombination ab (46.). Danach übernahm Goalie Martin Reder die Stelle von Benedikt Oschgan. Die Österreicher kämpften sich ins Match zurück: Florian Lanzinger zog ab und verkürzte auf 2:4 (49.). Österreich drückte nun auf den Anschlusstreffer und schnürte die Dänen phasenweise ein. Nach einem Gestocher drückte Ian Scherzer den Puck zum 3:4 über die Linie (57.). Hochspannung am Ende: In der Schlussminute hatte die ÖEHV-Auswahl noch eine Überzahl und zog zusätzlich Goalie Reder. Der Ausgleich gelang nicht mehr, Österreich musste mit dem 3:4 die erste WM-Niederlage hinnehmen, bleibt aber weiterhin im Aufstiegsrennen. Zum Spieler der Partie bei Österreich wurde Stürmer Tobias Piuk gewählt.

Am Donnerstag wartet Frankreich

Head Coach Philipp Pinter analysierte das Match kurz nach der Schluss-Sirene: “Die Mannschaft hat zu Beginn nervös gewirkt. Wir haben einige individuelle Fehler gemacht, die bisher so nicht passiert sind. Wir waren auch nicht diszipliniert genug, haben blöde Strafen zu ungünstigen Zeitpunkten genommen. Zu Beginn war auch die Entscheidungsfindung ein wenig langsam, da waren auch falsche Entscheidungen dabei, da haben wir sehr viel hergegeben. Dänemark war wie erwartet ein sehr gutes Team, läuferisch sehr gut und hat uns phasenweise mächtig unter Druck gesetzt. Ab Mitte des Spieles war wieder einiges Positives dabei. Die Jungs haben auch zum Schluss dann nicht aufgegeben, haben gefightet. Wir haben dann wieder gut in unser Spiel gefunden. Da haben unsere Cracks mit aggressivem Forechecking taktisch diszipliniert gespielt und so haben wir den Gegner auch unter Druck setzen können. Mit ein bisschen mehr Zeit hätten wir die Partie vielleicht noch drehen können, aber so war es eine verdiente Niederlage. Wenn ich sehe, wie wir aufgehört haben, dann sind die Burschen bereit. Wir haben mit Frankreich morgen wieder einen schwierigen Gegner, haben aber alles in unserer Hand und wollen den nächsten Sieg einfahren!”

Gleich am Donnerstag geht’s für die ÖEHV-Auswahl ab 16:00 Uhr weiter: Gegner ist Frankreich, das gegen Dänemark am ersten Spieltag mit 6:4 gewonnen hatte, sich im zweiten Match gegen Japan zu einem 5:3-Sieg mühte und am Mittwoch gegen Turniermitfavorit Kasachstan eine 0:4-Niederlage hinnehmen musste. Im zweiten Match des dritten WM-Spieltages verlor Ungarn gegen Japan mit 4:5 nach Verlängerung, obwohl der Gastgeber bis 19 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit 4:3 geführte hatte.