Während Cachin gleich mit einem Zu-Null-Aufschlag-Game ins Match startete, bescherten ein Doppelfehler und ein Vorhandfehler dem Südamerikaner die erste Breakchance. Und diese “verwertete” Thiem mit der nächsten krachenden Vorhand ins Aus. Thiem gelang zum 2:3 das Rebreak und es schien, als habe er den Anfangsdruck abgeschüttelt. Doch lange fehlte seinem Spiel die Variation, zu viele Schläge konnten seinem konstanten Gegenüber nicht wehtun. Als Konsequenz musste er wieder gleich beim ersten Breakball den Aufschlag zum 3:5 abgeben und nach 33 Minuten war Satz eins vorbei. 5 Winner, 17 unerzwungene Fehler sagen viel über Thiems Leistung.

Satz zwei war dann mit sechs Winnern und 13 “unforced errors” nicht viel besser. Breaks zum 0:1 und 2:5 besiegelten den raschen 0:2-Satzrückstand des leicht favorisiert gewesenen Niederösterreichers. Cachin hat sich zwar mittlerweile auf Platz 64 hoch gearbeitet, doch hatte man Thiem die nötige Steigerung auf Major-Niveau und “best of five” schon zutrauen können. Zumal auch sein Umfeld immer wieder von ausgezeichneten Trainings berichtete.

Im dritten Satz bäumte sich Thiem, der nach zwei Sätzen den Platz verlassen hatte, auf und nach 88 Minuten hatte er plötzlich das Break zum 3:1 geschafft. Als er danach auf 4:1 stellte, dachte man schon an den Satzgewinn. Doch der 17-fache ATP-Turniersieger vergab den Vorsprung wieder, Cachin schaffte zum 3:4 das Rebreak und danach das 4:4. Bei 5:4 fand Thiem nach einem Doppelfehler Cachins einen Satzball vor, verjuxte diesen aber mit einem Vorhandfehler.

Umkämpftes elftes Game

Im umkämpften elften Game wehrte Thiem nach einem Ball zum 6:5 nicht weniger als fünf Breakbälle ab, den sechsten nutzte Cachin aber. Thiem erkämpfte sich kurz vor dem Aus das sofortige Rebreak und rettete sich ins Tiebreak. “Dominic-Sprechchöre” auf Court 6 waren die Folge. Und die Fans bekamen ihre Verlängerung, Thiem gewann das Tiebreak sicher mit 7:1 und verkürzte nach 2:21 Stunden auf 1:2-Sätze.

In Satz vier sah es nach Breaks zum 2:1 und 4:1 rasch gut für Thiem aus. Bei 5:2 vergab er aber den ersten Satzball und kassierte das Break und bei 5:3, Aufschlag Cachin drei weitere. Den fünften Satzball nutzte Thiem nach 3:12 Stunden doch zum Einzug in den entscheidenden fünften Durchgang. Nach einem Serviceverlust zum 0:2 geriet er rasch mit 0:3 in Rückstand. Ein weiteres Break zum 1:5 zu Null für Cachin beantwortete Thiem gegen den Südamerikaner mit einem Rebreak – ebenfalls zu Null. Es war das letzte Aufbäumen. Cachin breakte Thiem zum 6:2.

Djokovic eine Runde weiter

Novak Djokovic feierte beim Grand-Slam-Turnier hingegen den Einzug in die nächste Runde. Der Serbe (36) setzte sich am Montag in Paris zum Auftakt den US-Amerikaner Aleksander Kovacevic mit 6:3,6:2,7:6(1) durch und steht damit in der zweiten Runde.

Nach zwei lockeren ersten Sätzen hatte Djokovic im dritten Durchgang etwas mehr Mühe und kassierte zwei Breaks. Zwischenzeitlich feuerte das Publikum auf dem Court Philippe-Chatrier Außenseiter Kovacevic an. Nach dem eigenen Break zum 4:3 im dritten Satz hielt sich Djokovic provokativ die Hand ans Ohr und wurde dafür ausgebuht. Nach der Partie bejubelten die Zuschauer ihn aber wieder.

Der Weltranglistendritte will in Abwesenheit des verletzten Titelverteidigers Rafael Nadal seinen 23. Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier perfekt machen. Aktuell teilt er sich die Bestmarke bei den Männern noch mit dem Spanier. In der zweiten Runde trifft Djokovic auf den Ungarn Marton Fucsovics.