Die italienische Regierung führt eine 40-prozentige Steuer auf Übergewinne der Banken ein und will somit zwei Milliarden Euro einnehmen. Die neue Steuer wurde bereits im Rahmen mehrerer Wirtschaftsmaßnahmen gebilligt. Die Einnahmen aus der neuen Steuer sollen zur Unterstützung von Kreditnehmern und zur Senkung von Abgaben verwendet werden. „Man muss sich nur die Gewinne der Banken im ersten Halbjahr 2023 ansehen, auch das Ergebnis der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank, um zu erkennen, dass wir nicht über ein paar Millionen, sondern vermutlich über Milliarden spreche”, erklärte Vize-Regierungschef Matteo Salvini. Er will eine “Maßnahme ausgleichender Gerechtigkeit”.

Niedrigere Preise für Binnenflüge

Die Regierung um Premierministerin Giorgia Meloni bemüht sich um Entlastungen für Familien, die von gestiegenen Lebenshaltungskosten betroffen sind. So wurden auch Maßnahmen zur Eindämmung der Flugpreiserhöhungen durch Eingriffe in den preisbestimmenden Algorithmus verabschiedet. Die Fluggesellschaften lehnen jedoch ein solches Eingreifen ab und drohen mit Protesten in Brüssel.

Blick auf die Gewinne der Banken: Italiens Vize-Regierungschef Matteo Salvini

Mehr Taxis für Großstädte geplant

Die Regierung verabschiedete zudem eine Neuregelung des Taxisektors, womit die Zahl der Taxilizenzen erhöht werden soll. In Regionshauptstädten und Orte mit internationalen Flughäfen sollen bis zu 20 Prozent mehr Taxilizenzen ausgegeben werden. Die Gemeinden können zusätzliche befristete Taxikonzessionen erteilen. Die zusätzlichen Lizenzen können von den Lizenzbesitzern verkauft werden. Die Gewerkschaften der Taxifahrer, die eine stärkere Konkurrenz befürchten, wehren sich jedoch gegen die Pläne der Regierung und haben bereits mit einem Streik gedroht.

Kartellbehörde stellt Probleme mit Taxidiensten fest

Das Thema Taxilizenzen beschäftigt die Regierung in Rom. Die italienische Kartellbehörde sammelt Informationen über die schlecht funktionierenden Taxidienste in mehreren italienischen Städten, um Maßnahmen „zum Schutz des Marktes und der Verbraucher” zu ergreifen. In den letzten Monaten häuften sich die Berichte über einen gravierenden Taximangel in den italienischen Großstädten, da es den Gemeinden nicht gelungen ist, die Zahl der Lizenzen zu erhöhen. Die Kartellbehörde bemängelte Probleme in Rom, Mailand und Neapel in Zusammenhang mit Wartezeiten, Kartenzahlungen und der korrekten Verwendung von Taxametern.