Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 im Mai in Finnland ging ohne russische Beteiligung über die Bühne. Auch bei der U20-WM im August fehlte die “Sbornaja”. Damit hat der Eishockey-Weltverband IIHF auf den Angriffskrieg in der Ukraine reagiert. Auch im kommenden Jahr werden alle Großereignisse wohl ohne russische Beteiligung über die Bühne gehen. Wjatscheslaw Fetissow kritisierte den Weltverband scharf. Die russische Eishockey-Legende meinte im Interview mit dem russischen Sender RBC Sport: “Das russische Team war stets ein Publikumsmagnet bei Weltmeisterschaften. “Es ist unverschämt, dass bei internationalen Turnieren die Mannschaft mit den meisten Siegen fehlt,” meinte Fetissow.

Der Olympiasieger teilte bereits in der Vergangenheit mehrfach gegen das IIHF aus. Nun legte er nach der U20-WM im August nach. Er kritisierte das fehlende Niveau der Eishockey-Weltmeisterschaften: “Es ist eine Reduzierung der Qualität und aller Prinzipien, auf denen der Weltsport aufgebaut wurde. Ich denke, es ist reine Willkür. Es ist notwendig, eine Entscheidung über die Rückkehr unserer Spieler auf die internationale Bühne zu treffen oder den Sport als internationale Organisation abzuschaffen und eine andere, politische Organisation zu schaffen,” sagte der mehrfache Weltmeister.

Die Eishockey-Legende steht übrigens auf der Sanktionsliste des Westens, da er als Abgeordneter für die Anerkennung der prorussischen Separatistenrepubliken in der Ostukraine gestimmt hat.

Fetissow fordert Klage

Der ehemalige Eishockey-Spieler forderte darüber hinaus den russischen Verband dazu auf, dass dieser vom Weltverband eine “vernünftige” Erklärung einfordern solle. “Wir dürfen nicht aufgeben. Unser Ausschluss muss begründet werden. Es geht hier um das Schicksal junger Sportler sowie der Stars. Wir müssen daher Klagen einreichen,” forderte Fetissow.

Es ist nicht das erste Mal, dass Russland von Sanktionen betroffen ist. Die Russen wurden vom Internationalen Sportgerichtshof hat am 9. Dezember 2019 durch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Sanktionen verhängt. 2014 kam ein Doping-Skandal ans Licht. Die Daten aus dem Moskauer Doping-Kontroll-Labor sollen manipuliert worden sein. Ursprünglich wurde eine vierjährige Sperre verhängt. Diese wurde anschließend auf zwei Jahre reduziert. Russische Sportler durften daher nur unter neutraler Flagge antreten.

Eigentlich hätte die Weltmeisterschaft im Eishockey im kommenden Jahr in Russland stattfinden sollen. Doch aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine wird die WM in Finnland und Lettland über die Bühne gehen.