Nach den schweren Ausschreitungen vor dem Fußball-Europacupspiel des 1. FC Köln beim OGC Nizza (1:1) hat die Staatsanwaltschaft mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei gehe es um gemeinschaftliche Sachbeschädigung am offiziellen Fan-Shop des OGC im Stadion sowie um gemeinschaftliche Gewalt am und im Stadion, teilte die Anklagebehörde der südfranzösischen Stadt am Freitag in Nizza mit. Die UEFA nahm in der Causa ein Disziplinarverfahren auf.

32 Menschen wurden verletzt

Gegen die Kölner wird laut Europäischer Fußball-Union offiziell wegen des “Werfens von Gegenständen”, des “Abbrennens von Feuerwerkskörpern oder anderen Objekten” sowie weiteren “Störungen durch Zuschauer” ermittelt. Der französische Club muss sich unter anderem wegen Vorwürfen bezüglich des Sicherheitspersonals und der Organisation verantworten. Bei den Ausschreitungen, in deren Folge der Anpfiff der Partie um eine Stunde verlegt werden musste, waren 32 Menschen verletzt worden. Im Stadion kam es zu Sachbeschädigungen.

Verantwortliche sollen schnell identifiziert werden

Die von den Sicherheitsbehörden des Departements geleiteten Ermittlungen hätten das Ziel, die Verantwortlichen zu identifizieren und zu fassen, betonte Staatsanwalt Xavier Bonhomme. Die Präfektur in Nizza machte für die Ausschreitungen in erster Linie die deutschen Fans verantwortlich. Diese hätten “die Nizzaer provoziert, unterstützt von Fans, die wahrscheinlich aus Paris kamen”, teilte die Präfektur am Freitag mit. Die Sicherheitsvorkehrungen seien dem Risikopotenzial der Begegnung angemessen gewesen, beurteilte die Behörde das eigene Vorgehen.