Nach Beginn des Krieges in der Ukraine ist Norwegen zum größten Gasexporteur in die EU aufgestiegen. Oslo hat der EU versprochen, die Exporte bis 2027-2028 so hoch wie möglich zu halten, um den teilweisen Ausfall russischer Lieferungen zu kompensieren. Das lässt sich Norwegen auch was kosten. 22 Milliarden Euro sollen im Jahr 2024 in Öl und Gas investiert werden. Laut norwegischen Behörden sind etwa 65 % der insgesamt vorhandenen Gasressourcen noch nicht produziert worden. Der Energieminister Terje Aasland hofft, dass auch internationale Unternehmen nichts unversucht lassen, um mehr Gas in der Barentssee zu finden. Auch die mögliche Errichtung einer neuen Pipeline steht im Raum.

Gewessler: "Der Hammer ist gefallen"

Auch die OMV hat bereits im Sommer von den Behörden in Norwegen die Genehmigung für die Entwicklung und den Betrieb des Gasfeldes Berling in der Nordsee bekommen. Die ersten Bohrungen seien dort für das dritte Quartal 2026 geplant, die Gas- und Kondensatproduktion werde laut dem Unternehmen für 2028 erwartet. 45 Millionen Barrel betragen sollen die geschätzten Brutto-Reserven dort betragen.
Klar wird durch all diese Zahlen: Der “Anfang vom Ende” scheint für fossile Brennstoffe in Wahrheit noch weiter entfernt zu sein, als Politiker nach Ende der Klima-Konferenz in Dubai in Jubelmeldungen wissen ließen.”Der Hammer ist gefallen, der Beschluss ist gefasst”, sagte etwa unsere Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). “Wir haben die Grundlage für einen transformativen Wandel”, freute sich Gastgeber Al Jaber unter dem Beifall der Delegierten.

Haben Öl und Gas noch eine Zukunft?