Der Australian-Open-Traum ist für Sebastian Ofner ausgeträumt. Der Weltranglisten-37. verlor am Dienstag gegen Lokalmatador Thanasi Kokkinakis nach 4:18 Stunden mit 6:7(1),6:2,7:6(4),1:6,6:7(8). Damit gab es für das ÖTV-Ass bei seiner Premiere im Hauptbewerb des ersten Tennis-Grand-Slam-Turniers des Jahres kein Happy End. Ofner scheiterte zuvor fünfmal in der Qualifikation.

Der Österreicher ging gegen den 80. der Weltrangliste als Favorit in dieses Spiel. Doch dieser Rolle konnte er in der John Cain Arena nicht gerecht werden. Es war allerdings eine knappe Angelegenheit. Ofner konnte bereits im ersten Satz beim Stand von 1:2 drei Breakbälle abwehren, auf der anderen Seite machte der Australier eine Möglichkeit des ÖTV-Akteurs bei 3:3 zunichte. Es ging ins Tiebreak, in dem Ofner einen Einbruch hatte. Keine ersten Aufschläge im Feld, viele unerzwungene Fehler – ein klares 1:7 war nach fast genau einer Stunde die Strafe.

Es war allerdings nur eine kurze Schwächephase. Zum 4:2 schaffte der Steirer das erste Break im Spiel. Danach erhöhte er nach abgewehrter Breakchance auf 5:2 und verwertete auch seinen zweiten Satzball zum 6:2. Satz drei war wieder geprägt von starken Aufschlagleistungen. Bei 5:5 und 0:30 zog Ofner mit vier Punkten in Folge den Kopf aus der Schlinge und legte den Grundstein für ein weiteres Tiebreak. Diesmal glänzte der Österreicher da mit starkem, druckvollem Spiel und stellte mit 7:4 eine Zweisatzführung her.

Kokkinakis verwertet Matchball nach mehr als vier Stunden

Ofner wurde im vierten Durchgang ein frühes Break zum 0:2 zum Verhängnis. Fortan lief in seinem Spiel nichts mehr zusammen. Auch die Anfeuerungsversuche von Touring-Coach Stefan Rettl halfen da nichts. Kokkinakis erzwang schon nach 29 Minuten einen fünften Satz. Dort kam Ofner nur bei einem knappen Punkt beim Stand von 2:1 und 30:30 einem Break nahe. “Es war das einzige Mal im fünften Satz, dass ich das Gefühl gehabt habe, dass da eventuell eine kleine Chance da ist bei seinem Service”, sagte Ofner. Kokkinakis habe “unglaublich” serviert. “Es war so schwierig, er hat mir so wenig Angriffsfläche bei seinem Service gegeben.”

Auf der anderen Seite war auch Ofner bei seinem Aufschlag ungefährdet. Deshalb musste ein Match-Tiebreak die Entscheidung bringen. Ofner machte da den ersten Punkt, musste aber meist hinten nachlaufen. Die entscheidende Phase war bei einer Führung von 7:6, als ein leichter Rückhandfehler Ofners dem Australier das 7:7 ermöglichte. Volles Risiko beim zweiten Aufschlag und dann ein weiterer leichter Rückhandfehler des ÖTV-Spielers ebneten Kokkinakis, der 26 Asse servierte (Anm.: Ofner 15), den Weg zum Erfolg. Nach mehr als vier Stunden verwertete dieser seinen zweiten Matchball und das zur Freude des Heimpublikum