Alexander Zverev hat sich souverän für das Achtelfinale der Australian Open qualifiziertAPA/AFP/MICHAEL ERREY

Nun bekommt es Zverev im Kampf um das Viertelfinale mit dem Kanadier Denis Shapovalov zu tun. Der Deutsche bleibt bei den Australian Open weiterhin ohne Satzverlust. Dennoch war Zverev nach seinem Sieg nicht ganz zufrieden: “Ich habe mich nicht perfekt gefühlt – aber wer ist perfekt? Am Ende habe ich gewonnen und ich bin glücklich darüber”. Mit einem weiteren Sieg könnte es im Viertelfinale zum großen Schlager gegen Rafael Nadal kommen, der später noch im Drittrunden-Einsatz war. “Hoffentlich werden es noch vier gute Matches für mich”, sagte Zverev und ließ einmal mehr durchblicken, dass er klar seinen ersten Major-Titel anvisiert.

Ein spektakuläres Tennis-Match lieferten sich der als Nummer 7 gesetzte Italiener Matteo Berrettini und Spaniens Jungstar Carlos Alcaraz. Der Spanier (18) kämpfte sich zwar nach 0:2-Satzrückstand in den fünften Satz, doch in diesem setzte sich der Wimbledon-Finalist aus dem Vorjahr im Tiebreak mit 10:5 durch. Beim ersten Major des Jahres gibt es seit einigen Jahren ein Tiebreak bis mindestens zehn Punkte im Entscheidungssatz.

“Es ist unglaublich”, lobte Berrettini den jungen Gegner noch auf dem Court. “Er spielt sehr beeindruckend und zeigt es mit Matches wie diesen. Zum Glück habe ich heute gewonnen, aber ich gratuliere ihm.” Er trifft nun auf den Spanier Pablo Carreno Busta, der die US-Hoffnung Sebastian Korda mit 6:4,7:5,6:7(6),6:3 besiegte.

Freude bei Gael Monfils und Günter Bresnik

Jubeln durfte auch der franzose Gael Monfils – und damit auch sein österreichischer Trainer Günter Bresnik. Gegen den Chilenen Christian Garin hatte Monfils lediglich im ersten Satz Probleme. Am Ende gewann er sicher mit 7:6(4),6:1,6:3 Der Franzose, der sich mit einem Turniersieg in Adelaide gut für Melbourne eingeschlagen hat, wäre nach ursprünglicher Auslosung auf Topstar Novak Djokovic getroffen. Nach dessen abgewiesenem Visum bekommt er es nun mit einem anderen Serben zu tun, der ihm wohl wesentlich lieber ist: Miomir Kecmanovic.

Der Weltranglisten-77. wäre der Erstrundengegner des “Djokers” gewesen, nun steht der 22-Jährige nach einem Vier-Satz-Sieg über Lorenzo Sonego (ITA-25) erstmals überhaupt in einem Major-Achtelfinale.

Naomi Osaka verliert Tennis-Thriller

Bei den Frauen konnten sich die Tschechien Barbora Krejcikova, die Griechin Maria Sakkari und die Spanierin Paula Badosa für das Achtelfinale qualifizieren. Auffällig war der glatte 6:0,6:2-Erfolg der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Victoria Asarenka aus Belarus, die der als Nummer 15 gesetzten Ukrainerin Elena Switolina beim 6:0,6:2 gar keine Chance ließ. Asarenka hat in Melbourne 2012 und 2013 ihre zwei Major-Titel geholt.

In der Night Session platzte dann der programmierte Achtelfinal-Hit im Frauen-Turnier: Zwar setzte sich die australische Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty in einer Stunde klar gegen Camila Giorgi (ITA) mit 6:2,6:3 durch, doch danach strauchelte die Titelverteidigerin. Naomi Osaka, die derzeit bestbezahlte Sportlerin der Welt, musste sich im Krimi gegen Amanda Anisimova nach 2:15 Stunden mit 6:4,3:6,6:7 (5/10) geschlagen geben. Besonders bitter für Osaka: Sie vergab bei 5:4 im dritten Satz zwei Matchbälle.

Für Osaka läuft es seit dem Titel in Melbourne vor einem Jahr nicht gut: Nach den US Open im vergangenen September hatte sich die vierfache Grand-Slam-Turniersiegerin vom Tennis zurückgezogen und eine längere Pause eingelegt. Zuvor hatte sie Depressionen öffentlich gemacht. Anfang Jänner kehrte die Japanerin (24) nach einer vier Monate langen Auszeit auf die Tour zurück.