„Ich habe mich immer wieder mit Alternativen beschäftigt, auch mit dem Elektroauto“, sagt der „Motoren-Papst“ aus Wien, Fritz Indra (83), im Interview mit der Wochenzeitung “Zeit”. „Denn ich musste als Ingenieur das Potenzial der vorhandenen Technik einschätzen.“

Die Frage sei gewesen, ob es überhaupt noch ein Potenzial gebe und wie das Potenzial der Alternativen ausschaue. „Dabei stellte sich immer wieder – nicht nur für mich – heraus, dass der Viertakt-Verbrenner das Beste ist, was es gibt, wenn man gesamtheitlich, also über den gesamten Produktions-, Lebens- und Entsorgungsprozess, darauf blickt.“

Eben deshalb habe sich der Antrieb auch seit 150 Jahren durchgesetzt.

Werden sich E-Autos gegenüber Verbrennern doch nicht durchsetzen?

Einfluss des europäischen Pkw-Verkehrs auf das Weltklima verschwindend gering

In einem Beitrag für den “Pragmaticus” untermauert Indra seine Meinung mit Zahlen: “Die Statistiken besagen, dass der Einfluss des europäischen Pkw-Verkehrs auf das Weltklima verschwindend gering ist.”

Laut Indra zeigen Umfragen außerdem, dass die Wähler offenbar mehr Durchblick haben als die Politik. “Denn die große Mehrheit der Europäer, Amerikaner, Chinesen würde lieber weiterhin Verbrenner kaufen, wie eine weltweite Deloitte-Studie zeigt.”

Das Fazit des “Motoren-Papstes”: “Sich nur auf eine Technologie festzulegen, entspricht einer politischen Planwirtschaft und widerspricht allen demokratischen Regeln.”

Indra glaubt jedenfalls nicht daran, dass der Verbrenner, wie von der EU beschlossen, verboten werden wird. „Ich weiß doch, was der Kunde will, am Ende wird er entscheiden“, sagt er. Deshalb vertraue er denn auch dem Markt. Dieser werde das Verbrenner-Verbot noch “kippen”, davon sei er “überzeugt”. Und die großen Autohersteller hätten sowieso einen Plan B zur E-Mobilität im Talon.

Zur Erinnerung: Laut einer im Oktober 2023 erzielten Einigung sollen im EU-Raum ab dem Jahr 2035 nur noch klimaneutrale Neuwagen zugelassen werden, also keine neuen Autos, die mit Benzin oder Diesel angetrieben werden. Dies wurde von den EU-Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament gemeinsam vereinbart.