Der Krieg in der Ukraine treibt die Preise für wichtige Rohstoffe in ungeahnte Höhen und lässt in der europäischen Autobranche Krisenstimmung aufkommen. Am Dienstag verdoppelte sich der Nickel-Preis binnen weniger Stunden auf 100.000 Dollar (91.785 Euro) je Tonne. Die Londoner Metallbörse musste den Handel stoppen, um eine Panik am Markt zu vermeiden. Palladium oder Aluminium kosten so viel wie nie zuvor.

Auch wenn die Metalle bisher nicht von Sanktionen betroffen sind, kehren immer mehr Unternehmen Russland den Rücken. Die Kosten dürften am Ende die Autokäufer zu spüren bekommen.

Mit Zulieferern werde "Katastrophen-Tetris" gespielt

Entscheidend ist auf jedem Fall die Frage der Versorgungssicherheit. In Krisensitzungen mit Zulieferern werde “Katastrophen-Tetris” gespielt, heißt es bei einem Autohersteller: “Was bekommen wir wegen der Kämpfe nicht, was bekommen wir wegen der Sanktionen nicht, was bekommen wir wegen der Pandemie nicht.” Denn die Chipknappheit ist längst nicht überstanden, und jetzt kommen fehlende Kabelbäume aus der Ukraine noch hinzu. Autobauer von BMW bis Volkswagen mussten die Produktion drosseln. Sie müssen erst einmal ermitteln, wo die Rohstoffe denn genau herkommen, die dann in Batterien, Katalysatoren und vielen anderen Autoteilen landen.

Energiepreise steigen

Durch die Kostensteigerung bei den Rohstoffen und den steigenden Energiepreisen werde der Druck auf das gesamte Geschäftsmodell immer größer, warnte Stellantis-Chef Carlos Tavares vergangene Woche.